Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Pantel, Etta [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 25): Baudenkmale in Niedersachsen: Landkreis Soltau-Fallingbostel — Braunschweig, 2001

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43924#0187
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
baustandard mit einer Wassertiefe von 1,50 Me-
ter erreicht worden.
Die Staustufe Marklendorf, Marschweg 39, ist
von Norden über Stillenhöfen bzw. von Süden
über Marklendorf zu erreichen. Die komplexe
Anlage ist 1913/14 incl. der notwendigen Wohn-
gebäude, wie dem Schleusenwärtergehöft im
Norden und dem Bediensteten-Wohnhaus des
Wasserkraftwerkbetreibers Preußen-Elektra er-
baut worden. Heute sind die technischen Bau-
werke teilweise noch im Original erhalten oder
durch Erneuerung dem derzeitigen Standard
angepasst worden.
Der geradlinige Schleusenkanal ist als Schlepp-
zugschleuse mit 165 Meter nutzbarer Kammer-
länge konzipiert, deren Vorhafen auch bei plötz-
lich auftretendem Hochwasser als Schutzhafen
dienen kann. Die ehemals geklinkerten Kam-
merwände wurden in den siebziger Jahren aus-
betoniert. Basis und Pfeiler der ehemals wohl
gemauerten Wehranlage im Süden der Schleuse
sind in den achtziger Jahren im Zusammenhang
mit der Erneuerung der Wasserkraftwerkanlage
in Beton erneuert worden; ebenso die Stahl-
fachwerkbrücke mit Laufsteg, während die tech-
nischen Anlagen zur Bedienung des „Schützen-
wehrs“ gut gepflegt erhalten sind. Die mit Holz-
brettern belegte, fahrtüchtige Tiefseilfähre, mit
historischen Seilwinden und Rampen auf beiden
Seiten am Oberlauf vor der Gabelung der Aller,
stellt eine Verbindung beider Uferseiten her. Eine
zweite Fähre verband wohl ehemals die Insel
zwischen den Wasserläufen mit dem Nordufer.
Aufgrund von Modernisierungsmaßnahmen sind
die in Ziegelbau errichteten, von Baumbestand
umgebenen Wohnhäuser an beiden Uferseiten
stark verändert. Sie wurden mit Nebengebäude
und Gartengelände zur möglichen Selbstversor-
gung ihrer Bewohner, jeweils auf hochwasser-
freiem, angeschütteten, von Wassergräben um-
flossenem Areal errichtet.

FALLINGBOSTEL

Mit ihren sechs Ortsteilen und insgesamt ca.
10.500 Einwohnern ist die Stadt Fallingbostel
seit 1974 eine der vier größten Gemeinden im
Landkreis.
Obwohl die Kernstadt in der Vergangenheit als
Verwaltungssitz der größten der im 18 .Jh. in-
nerhalb der Großvogtei Celle geschaffenen zwölf
Vogteien eine besondere Steilung einnahm, von
der sie auch heute noch geprägt ist, erfolgte die
Ernennung zur Stadt erst im Jahre 1949. Von
etwa 1880 an bis zu diesem Zeitpunkt entwi-
ckelte sich Fallingbostel von der reinen Bauern-
schaft mit wichtiger Marktfunktion in einen be-
deutenden Fremdenverkehrsort in der Lünebur-
ger Heide.
Die Amtsvogtei Fallingbostel umfasste seit dem
17,Jh. bis ins 19.Jh. hinein etwa den im frühen
15.Jh. als „Heidmark“ bezeichneten Bereich der
fünf Kirchspiele Fallingbostel, Meinerdingen,
Düshorn, Dorfmark und seit dem 18.Jh. auch
Ostenholz. Heute liegt das Stadtgebiet etwas
südlich der Mitte des Gesamtkreises zwischen
der nur ca. sieben Kilometer entfernten Stadt-
mitte von Walsrode im Westen und Soltau in ca.
15 Kilometern Entfernung, der früheren Kreis-


Fallingbostel, Kurhannoversche Landesaufnahme, 1778 (Landesvermessung u. Geobasisinf. Niedersachsen)

4
y

Fallingbostel, ev.KircheSt. Dionysius, 1829/30, Turm 1903/04


183
 
Annotationen