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der Zeit umgebauten Wohn- und Wirtschaftsge-
bäuden (das Wohnhaus von 1923), dessen
Hofname heute noch mit dem 1438 erstmals
erwähnten übereinstimmt. Etwa gleichzeitig
entstand auf der nordseitigen Vollhofstelle Nr.
16, die erst während des Ausbaus der Landes-
straße 1864 von ihrem südlichen Hofgelände
getrennt wurde, ein ungewöhnlicher Speicher.
Der eingeschossige verbohlte, bzw. verbreiterte
und ebenfalls reetgedeckte Fachwerkbau ist auf
einem geschosshohen, hügelartig an den Hang
gelehnten Feldsteinkeller ganz in der Nähe des
Wirtschaftsgiebels des Haupthauses von 1841
aufgebaut worden. Bestandteil einer nördlich
anschließenden, stark modernisierten Hofstelle,
Eichenwinkel 6, ist der um 1870 errichtete und
wohl 1880 hierher versetzte Schweinestall in
kräftiger Fachwerkkonstruktion auf niveauaus-
gleichendem Ziegelsockel mit Teilunterkellerung
und hofseitig fünf Stalltüren.
Schon von weitem sichtbar markiert das einge-
schossige, hell verputzte Wohn- und Geschäfts-
haus Visselhöveder Straße 2 mit seinem
Nebengebäude die nördliche Straßenkreuzung
der Bundes- mit der Landesstraße. Es ist

(Nr. 12 im Süden und Nr. 20 im Norden) ange-
siedelt. Die Hofgebäude, die unter altem Eichen-
bestand auf den meist unverändert erhaltenen
Parzellen stehen, waren von Umbau- und
Modernisierungsmaßnahmen, auch aufgrund
von Nutzungsänderungen, betroffen. Ausnah-
men bilden einige Nebengebäude, die noch das
Erscheinungsbild ihrer Entstehungszeit zeigen,
wie auch die wohl Ende des 17.Jh. erbaute
Scheune/Speicher auf dem mittleren, ehemali-
gen Brinksitzerhof, Nr. 16, der über eine eichen-
gesäumte alleeartige Zufahrt erreicht wird. Der
eingeschossige, kleine und teilweise gefach-
weise verbohlte Wandständerbau in Oberrähm-
verzimmerung unter hohem Halbwalmdach lässt
sich zu den ältesten Dorfmarker Gebäuden
zählen. Er weist eine seltene, traufseitige
Wagen-Unterfahrt auf, die von vorkragenden,
eingehälsten und von profilierten Kopfbändern
unterstützten Ankerbalken gebildet wird. Im
hinteren Bereich liegt der Eingang zu dem mit
einer Ziegelwand abgeteilten Erdkeller. Jeweils
zwei giebelseitige Türen mit rückwärtig profilier-
ten Sturzbalken erschließen das Innere. Weiter
nördlich steht direkt an der von Westen

kommenden Hofzufahrt der 1 1/2-geschossige,
weitgehend ungenutzte Treppenspeicher Nr. 20.
Dieser ist 1839 in Hochrähmkonstruktion,
jedoch mit eingezapften Geschossbalken und
Treppe vor dem vorkragenden Giebel errichtet
worden und zeigt den vielfach üblichen, traufsei-
tigen Doppeleingang. In dem hinteren, stark
bewaldeten Bereich der Hofparzelle Nr. 12, die
direkt nördlich an die Siedlungserweiterungen
Westendorfs anschließt, steht abseits von den
übrigen Gebäuden der unveränderte, vermutlich
in der 2. Hälfte des 19.Jh. erbaute, eingeschos-
sige Speicher mit Backhaus. Das leerstehende
verbreiterte Fachwerkgebäude mit Längsauf-
schluss ist auf einem groben Feldsteinsockel
aufgebaut worden, der im Bereich des aus
Ziegeln aufgemauerten Ofens wesentlich höher
ist.

FALLINGBOSTEL-FUHRHOP

Die zusammen mit Jettebruch 1337/38 als
„Vurhope“ erstmals erwähnte Doppelhofanlage
Fuhrhop liegt an der K 143 östlich der Böhme

1907/09 ursprünglich als Bäckerei und Kolonial-
warenladen errichtet worden. Das traufständige
Hauptgebäude wird durch ein zentral über dem
neueren hölzernen Eingangsvorbau angebrach-
tes mittiges Zwerchhaus mit verspieltem Zier-
fachwerk gegliedert, ähnlich wie die frühere
Remise mit Zierfachwerkdrempel und mittigem
Frontispiz.

FALLINGBOSTEL-
DORFMARK/WINKELHAUSEN

Die seit 1528 aufgeführten vier großen bewalde-
ten Hofstellen der ehemals kleinsten Bauern-
schaft Dorfmarks reihen sich in Nord-Süd-Rich-
tung auf der Ostseite der Rieper Straße anein-
ander: Sie liegen in landschaftlich reizvoller Lage
am Rande der erhöhten Talsandflächen im
Westen, die in die tiefer liegenden ausgedehn-
ten, feuchten Böhmeauen nach Osten auslau-
fen. Zwei der ehemals vier Vollhofstellen haben
sich an den zur Böhme fließenden Bachläufen



Dorfmark, Rieper Str. 16, Tür

Dorfmark, Rieper Str. 16, Speicher, Ende 17.Jh.

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