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Pantel, Etta [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 25): Baudenkmale in Niedersachsen: Landkreis Soltau-Fallingbostel — Braunschweig, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.43924#0370
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Krelingen, Krelingen 10, Wohnwirtschaftsgebäude, 1853 u. 1881


Krelingen, Krelingen 10, Speicherund Backhaus, 1857 u. 1821

Krelingen, Krelingen 8, Hofanlage


sowie Nr. 25, jenseits des Baches, den west-
lichen Teil des denkmalwerten Dorf-Ensembles.
Auf der großen dreieckigen Parzelle von Nr. 12,
südlich der oben erwähnten Furt Im Sande,
steht neben einem modernen Wohnhaus eine
sehr alte Längsdurchfahrtsscheune mit einem
Gerüst aus der 2. Hälfte des 17.Jh. Leider ist
das Erscheinungsbild dieses verbohlten Drei-
ständerbaus in Oberrähmkonstruktion durch
Um- und Anbauten teilweise verfälscht worden,
so dass nur noch einzelne, von profilierten
Knaggen unterstützte Balkenköpfe sichtbar
sind. Auf den anschließenden Hofanlagen sind
einige ältere Nebengebäude des 18.Jh. zu
finden, so ein straßenseitig verbohlter, auf einzel-
nen Findlingen aufgebauter Schafstall unter ho-
hem Dreiviertelwalmdach von 1753 auf der Hof-
stelle Nr. 11 (ehemals zu Hof Nr.3), ein 1984
umgebautes Häuslingshaus von 1734 nebst
Stall/Scheune mit Bohlenausfachung von 1745
auf Hof Nr. 8 sowie ein für Häuslinge, also eben-
falls von Bediensteten genutztes kleines Zwei-
ständer-Hallenhaus aus der 2. Hälfte des 18.Jh.
(umgebaut 1985) auf Hof Nr. 10. Wenige unver-
ändert erhaltene, ebenfalls verbohlte Nebenge-
bäude aus der 1. Hälfte des 19.Jh. ergänzen
das historische Bild dieser Hofanlagen, so auf
Hof Nr. 10 der mit einem Backhaus (von 1821)
kombinierte einstöckige Speicher von 1857 und
die kleine Stall/Scheune, die vermutlich in der
1. Hälfte des 19.Jh. verändert wurde. Etwas
älter sind die jeweiligen Backhäuser mit ihren
giebelseitig angesetzten Feldsteinöfen unter
Satteldach (wohl Anfang 19.Jh und 1821).
Die meist stattlich wirkenden Wohnwirtschafts-
gebäude dieser Höfe wurden oftmals erst zu
Zeiten von Hoferweiterungen im 19. bzw. 20.Jh.
an Stelle von Vorgängerbauten errichtet bzw.
erweitert oder umgebaut. Ihre Wirtschaftsgiebel
sind zu der südlichen Erschließungsstraße
ausgerichtet und oftmals stehen sie neben den
älteren Brunnen (Nr. 8 verm. 1738, Nr. 10 1.
Hälfte 18.Jh.). Beispielhaft ist der im 18./19.Jh
entstandene Ursprungsbau des Wohnwirt-
schaftsgebäudes auf der über den Bach hinaus
erweiterten und durch die Führung der Orts-
durchfahrt etwas abseits gelegenen großen
Hofparzelle Nr. 11, der 1922 durch Anbauten an
den Wirtschaftstrakt verlängert worden ist. Sein
zweigeschossiger, in historisierendem Stil eines
freistehenden Gutshauses angesetzter Wohn-
trakt unter Vollwalmdach wurde dagegen erst
1934 angefügt und kommt in vergleichbarer
Ausbildung auch bei dem 1937 erweiterten,
zweigeschossigen Quertrakt des Wohnwirt-
schaftsgebäudes von 1893 auf der jenseits des
Baches liegenden Hofstelle Nr. 25 vor. Über
deren Erdgeschoss in Ziegelbauweise springt
das Zierfachwerk des Obergeschosses leicht
vor und ist durch zeitgenössische Türen und
Fenster jeweils rhythmisch gegliedert. Diese klei-
ne Abbauerstelle wurde 1841 gegründet und
beherbergt seit 1870 über mehrere Generatio-
nen zusätzlich eine Tischlerei. Dies war zuletzt in
dem 1908 erbauten, langgestreckten Werkstatt-
gebäude in Ziegelbauweise untergebracht. Nicht
nachträglich angesetzte Wohn-, sondern Wirt-
schaftstrakte veränderten 1893 und 1881 die
Vierständerhäuser auf Hof Nr. 8 und 10, die in
der 2. Hälfte des 19.Jh. bzw. 1853 errichtet
worden waren und 1911 bzw. 1938 und 1953
insgesamt modernisiert worden sind.

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