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Eckardt-Jassoy, Sophie
Beiträge zu einer Geschichte der Klangveränderungen altfranzösischer Vortonvokale vornehmlich in erster Silbe: aus Texten des Zeitraums von c. 1200-c. 1400 — Darmstadt: G. Otto's Hof-Buchdruckerei, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.57081#0114
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fame Vie S. Elysabel 175 ; vengier : mengier : dangier : changier
Desput. 129; volentei Joinville S. Louis IX 49 u. a. m.
Anmerkung 2: Daneben stehen vor Nasal Formen mit
erhaltenem o, besonders in den mit lat. cum1 zusammenge-
setzten Wörtern. Charakteristisch ist, dass in den Wörtern,
wo cum vor Vokal steht — die Zusammensetzung mit der
Präposition infolge dessen nicht mehr so stark gefühlt wurde
— die Abschwächung zu e viel häufiger zu belegen ist, wie bei
■cumK, so findet sich z. B. quemancer, quemun, kemuigne u. s. w.
[vergl. § 15], aber stets condriire2, conter, congie3 4 * u. s. w.
Ferner ist o erhalten in Wörtern, die durch eine nebenstehende
Form analogisch beeinflusst werden konnten, z. B. bonte Karren-
ritter 2130 durch bovr, fontaineYvainSSQ durch font-, monter
Cliges 215 durch mont und die stammbetonten Formen; conter
ibid. durch das Subst. conte und die stammbetonten Formen;
aonbrez ibid. 447 durch ombre und die stammbetonten Formen;
troncons^ Roman de Th. 3394 durch tronc u. s. w. Nombril
Karrenritter 1094 hat sein o wohl deshalb erhalten, weil das "Wort
in der Sprache der Arzte gelehrten Einssüssen von vornherein
zugänglich war. BoncüD Erec 4383; Joinville, S. Louis XLIX,
241 u. m. ist das einzige volkstümliche Wort, das bis jetzt nicht
mit e oder a zu belegen ist. Domes, das ich in der Bindung
zu homes Roman de Th. 4097 fand, ist an dieser Stelle satz-
hochbetont, also nicht auffallend. 0 + folg. 6 > e in Dissi-
milation in sejor 6 Cliges 303 ; Bergoigne : vergoigne Ruteb.
Oeuvres (Jub.) I S. 114; sejor S. 109; sercot S. 299. An-
zumerken sind noch Gefroy Ruteb. Oeuvres I S. 64; u. Gie-
froiz I S. 65; S. 70; S. 95; ferner mit R-Metathese fromages
Erec 31, 35 u. ö.
1 vergl. Förster, Z. E. Pli. XIII 8. 538.
2 Wallonisches kidüre, das Littre belegt, kann sich dagegen nur
aus einem keduire oder kenduire (e + Nas. > i vielfach nordöstlich) ent-
wickelt haben. Mundartlich ist vereinzelt also auch bei cumK Ab-
schwächung eingetreten.
3 Aber wallonisch cangAi (s. Littre), also wiederum mundartlich
abgeschwächte Form.
4 Mundartlich jedoch trancon und transon im Berry, trenson neben
tronso im provenzalischen (s. Littre).
3 siehe Förster Z. E. Ph. XIII S. 538.
6 Ist wie secors in die Schriftsprache eingedrungen.
 
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