Ballade vom Herrn Otsried.
Re bns.
Unterm Lindenbaum, im dunklen Wald,
Wie schlägt der Fink so laut,
Wo der Quelle Geriesel das Moos bethaut,
Dort saß die seltsame Braut.
Wie weckt Verlangen der süße Leib,
Wie blickt ihr Auge so klar und fein.
Jst's ein irdisches Weib, die träumend sitzt,
Oder ist's des Waldes Fei?
Herr Otfricd lustig des Weges ritt.
Wie so schwül ist der Tag! Die Luft wie lau!
Sv schläfrig war des Rosses Schritt,
Sv lockend der Quelle Thau.
„O dunkler Wald, o schattiges Moos,
Wie ladet zum Schlaf ihr ein!"
Er band an den Baum sein treues Roß
Und süß bald schlummert er ein.
Herr Otsried schlief so festen Schlaf,
Er träumte gar seltsamen Traum.
Da naht sich die Maid und beugt sich herab,
Und berührt seiner Kleider Saum;
D'rauf legt sie die Hände auf's Herz dem Manu,
Und entschwebet so leis', und entschwebet so sauft.
Herr Otsried erwacht, als die Sonne ihn küßt,
Die mit scheidendem Strahle den Schläfer begrüßt,
Und als er sich aufrafft zu reiten von dann',
Hat er's Portemonnaie und die Sackuhr vermißt.
Ein Mißverständnis?.
Im G n ft j immer.
Erster Gast zum zweiten: „Sie, nur ein Kalbsohr
lassen Sie sich nicht geben, das ist infam hart."
Zweiter Gast (ruft dem Wirth nach): „Also, Sie,
bringen Sie mir kein Kalbsohr, das ist hart, hör' ich." !
In der Küche.
Wirth: „Na, stell'' Dir vor, Frau, was es für
Narren auf der Welt gibt! Sitzt da draußen Einer, der
sagt, unser Kalbsohr ist harthörig."
Spruch.
Manch' Menschenherz gleicht tiefen Wassern,
Birgt unten Schlamm, ist oben rein;
Lass' einen Stein hinunter fallen,
Und trüb und finster wird es sein.
Re bns.
Unterm Lindenbaum, im dunklen Wald,
Wie schlägt der Fink so laut,
Wo der Quelle Geriesel das Moos bethaut,
Dort saß die seltsame Braut.
Wie weckt Verlangen der süße Leib,
Wie blickt ihr Auge so klar und fein.
Jst's ein irdisches Weib, die träumend sitzt,
Oder ist's des Waldes Fei?
Herr Otfricd lustig des Weges ritt.
Wie so schwül ist der Tag! Die Luft wie lau!
Sv schläfrig war des Rosses Schritt,
Sv lockend der Quelle Thau.
„O dunkler Wald, o schattiges Moos,
Wie ladet zum Schlaf ihr ein!"
Er band an den Baum sein treues Roß
Und süß bald schlummert er ein.
Herr Otsried schlief so festen Schlaf,
Er träumte gar seltsamen Traum.
Da naht sich die Maid und beugt sich herab,
Und berührt seiner Kleider Saum;
D'rauf legt sie die Hände auf's Herz dem Manu,
Und entschwebet so leis', und entschwebet so sauft.
Herr Otsried erwacht, als die Sonne ihn küßt,
Die mit scheidendem Strahle den Schläfer begrüßt,
Und als er sich aufrafft zu reiten von dann',
Hat er's Portemonnaie und die Sackuhr vermißt.
Ein Mißverständnis?.
Im G n ft j immer.
Erster Gast zum zweiten: „Sie, nur ein Kalbsohr
lassen Sie sich nicht geben, das ist infam hart."
Zweiter Gast (ruft dem Wirth nach): „Also, Sie,
bringen Sie mir kein Kalbsohr, das ist hart, hör' ich." !
In der Küche.
Wirth: „Na, stell'' Dir vor, Frau, was es für
Narren auf der Welt gibt! Sitzt da draußen Einer, der
sagt, unser Kalbsohr ist harthörig."
Spruch.
Manch' Menschenherz gleicht tiefen Wassern,
Birgt unten Schlamm, ist oben rein;
Lass' einen Stein hinunter fallen,
Und trüb und finster wird es sein.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ballade vom Herrn Otfried" "Rebus"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 41.1864, Nr. 1000, S. 77
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg