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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 8.1935

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Vorwort
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https://doi.org/10.11588/diglit.57656#0005
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Vorwort.
Die Fertigstellung des vorliegenden 8. Bandes der Fundberichte aus
Schwaben hat sich infolge starker anderweitiger Inanspruchnahme des unter-
zeichneten Bearbeiters leider sehr verzögert. Doch sind in diesem Band nun
alle Funde bis Mitte 1935 behandelt.
Der Band berichtet über die von Anfang 1933 bis Mitte 1935 bekannt
gewordenen Funde und die im Fände unternommenen Grabungen. Br gibt
ein Bild von dem Reichtum an Kulturresten, den unser süddeutscher Heimat-
boden birgt, und von der Vielgestaltigkeit und der staunenswerten Höhe der
Kulturen, die im Rauf der viele Jahrtausende währenden vorgeschichtlichen
Zeit hier bestanden haben.
Von größeren Grabungen sind zu nennen die Weiterführung der Untersuchung
des Steinzeitdorfes beim Viesenhäuserhof, die Untersuchung des Pfahlbaues Reute
und die Aufdeckung der Alamannenfriedhöfe von Oberflacht und Nusplingen durch die
staatliche Altertümersammlung, die Aufdeckung von Grabhügeln bei Dietenheim und
Schlierbach (unter Mitwirkung der Altertümersammlung), die Aufdeckung von Grab-
hügeln bei Triensbach durch den Historischen Verein für Württ. Franken (durch Dr. Wun-
der), die Erforschung einer Höhle im Bockstein durch Dr. Wetzel, die Grabungen des
Urgesch. Instituts Tübingen bei Hailfingen (durch Dr. H. Stoll).
Der Bau der Reichsautobahn hat auf den im Bau befindlichen Strecken (Filder,
Alb, Langes Feld) schon zu einer Reihe neuer Funde geführt.
Durch planmäßige Geländeforschungen ist besonders die Kenntnis der mittelstein-
zeitlichen Kulturniederschläge gefördert worden. Oberpostrat a. D. Peters hat sich ehren-
amtlich der staatlichen Altertümersammlung für die Bearbeitung der Mittleren Steinzeit
zur Verfügung gestellt.
Im Gebiet des oberen Neckars und der Südwestalb hat H. Stoll zahlreiche Siedlungs-
stätten, auch bisher unbekannte Grabhügel festgestellt. Eine zusammenfassende Be-
arbeitung der Urgeschichte dieses Gebietes bereitet Stoll vor als Fortsetzung seines
Werkes über die Urgeschichte des Oberen Gäues. Soweit neue Funde Stolls schon
in das erwähnte Werk über das Obere Gäu aufgenommen sind, sind sie hier nicht noch-
mals erwähnt.
Von bedeutenderen Funden seien außer den erwähnten genannt: Der Urmenschen-
schädel von Steinheim a. Murr, die Beigaben aus dem Hallstatt-Fürstengrab von Er-
tingen, das Fürstengrab von Bad Cannstatt, der keltische Eisenbarrenfund von Saug-
gart, die römische Meilensäule von Friolzheim, die Feststellung eines großen römischen
Grabpfeilers bei Kirchentellinsfurt und der römische Schatzfund von Rembrechts, aus
alamannischer Zeit die reichen Grabbeigaben von Horkheim und Tuttlingen.
Viele Fundnachrichten werden wiederum den alten Mitarbeitern, ins-
besondere Herrn Oberlehrer W. Müller-Zuffenhausen, Dr. Kost-Hall, K. Nagel-
Böckingen und auch mehreren neuen Mitarbeitern im Rande verdankt.
Die Arbeit von Stoll über die vor- und frühgeschichtliche Besiedlung der
Markung Hailfingen mag als Musterbeispiel zur Durchforschung weiterer
Dorfmarkungen anregen.
Die angeschlossenen Fundberichte aus Hohenzollern, Heft 3, hat
der Unterzeichnete gemeinsam mit dem seit 1934 als Vertrauensmann für
kulturgeschichtliche Bodenaltertümer in Hohenzollern bestellten Oberpost-
rat a. D. Peters bearbeitet.
Druckstöcke haben in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt:
Verlag Silberburg, Stuttgart. Taf. II 1—4 und Anhang 1 Taf. XII (aus Paret, Vom
Alltag schwäbischer Vorzeit). / Franckh’sche Verlagshandlung Stuttgart. Taf. I 2
und VII (aus Kosmos). / Verlag Hohenlohesche Buchhandlung F. Rau. Abb. 49
(aus Stoll, Urgeschichte des Oberen Gäues) und Taf. V 4 und Anhang 1 Taf. III 4
(aus: Aus der Heimat 1933). / Die Römisch-Germanische Kommission in Frank-
furt a. M. Taf. XX 4, XXIII 2, 3, XXIV, XXV 4, XXVIII 1. Fundb. a. Hohen-
zollern. Abb. 3—10, Taf. I—Hl’ (aus der Zeitschrift Germania 1933—J935-) /
Der Schwäbische Albverein. Fundb. a. Hohenz. Abb. 1 und 2. / Heimatmuseum
Mergentheim. Bild S. 4. / Verein für vaterländische Naturkunde. Bild S. 1. / Reg.-
Rat Dr. Miller. Bild S. 3. / Oberlehrer Breeg, Ebingen. Taf. XIII 1.
 
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