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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 8.1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.57656#0339
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31


CM
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m

1) Die Wiederherstellung eines frühkeltisch
versucht A. Günther in Germania 1934, 8 ff. Er
25 cm Länge, ebenso wie Naue (siehe S. 26).
seitig und entsprechend länger zu ergänzen sin
2) Altertümer uns. heidn. Vorzeit III, IV

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Ra-Tene am Neuenburger See. 1913 wurde ein ganz erhaltenes Rad
gefunden. Durchmesser 90 cm. 10 Speichen. Nabe aus Holz, aus einem
Stück, 42 cm lang, beiderseits der Speichen gleich geformt. Achsenöffnung
7,3 cm. Eiserne Nabenringe. Radreif 4 cm breit. Keine Nägel, also Reifen
warm aufgezogen. Zeit: 3-/2. Jahr. v. Chr. Eine 1911 gefundene Nabe von
41 cm Ränge ist ebenfalls gleichseitig. Dies ist auch von einer von E. Vouga
gefundenen Nabe bezeugt. P. Vouga, Ra-Tene S. 91—94.

Ueberblick über den Wagenbau.
Eine Eigenart der Radnaben von der Bronze- bis zur Ra-Tene-Zeit ist,
daß sie in Beziehung auf die Ebene der Speichen beiderseits gleich sind x).
Das zeigen auch kleine Wagenmodelle wie die Kultwagen von Strettweg in
der Steiermark (8 Speichen) und von Erögg in Kärnten (10 Speichen). Die
Naben dieser beiden, dem 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. zuzuweisenden Wagen
haben eine Form ähnlich der in unserem süddeutschen Hallstattgebiet üb-
lichen.
Die Speichen der Räder lagen mit dem Radreif in einer Ebene. Ein
Speichensturz, d. h. eine Anordnung der Speichen in einer ganz flachen
Kegelfläche mit etwas schräger Einzapfung der Speichen in die Nabe, war
noch nicht bekannt. Damit auch nicht ei
Neigung der Räder nach außen. Holzac
Ueberlauf erforderliche leichte Abbiegu:
nicht zu.
Die vorgeschichtlichen Räder mit
stehenden Speichen waren bei den seit!
unebener Fahrbahn erlitt, einer Durchbiegi
daher stark beansprucht und wohl nicl
Speichensturz besteht diese Gefahr der 1|
viel dauerhafter. Auch wird durch den
und Achsenlänge der Raum für den W
verbreitert.
Manche Räder der Spätbronzeze
sind in einem Stück gegossen, so die beic
loch (Rheinpfalz) 2) mit einer Nabenläng>
messer von 48 cm. Da die bronzenen Rädci
sind zum Einsetzen von Holzfelgen, so lj

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