Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 8.1935

DOI Heft:
Römische Zeit
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.57656#0103
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
95

Römische Zeit.
Seit dem letzten Bericht sind wieder mehrere römische Siedlungen, meist
Gutshöfe, neu festgestellt worden, so im Gelände des Hauptbahnhofes Stutt-
gart, dann bei Bietigheim, Friolzheim, Neckarwestheim, Gemmrigheim,
Löchgau, Vaihingen a. Enz, Ludwigsburg, Altbach, Sontheim a. Br. und Tutt-
lingen. An Bauten wurden ganz aufgedeckt je ein Badgebäude bei Heilbronn
und bei Herbrechtingen.
Als einzige römische Spur im Filstal waren bisher nur die Steindenk-
mäler von Gingen a. F. bekannt. Jetzt ist ein Brandgrab bei Göppingen
dazugekommen.
Inschriften sind nur spärlich zutage gekommen, dafür aber eine so
wichtige wie der Meilenstein (Leugenstein) von Friolzheim vom Jahr 245.
Aus Bad Cannstatt und Heidenheim stammen Weihinschriften.
Bildwerke wurden gefunden bei Bondorf und Lienzingen, bei Hof Mauer
(Münchingen) und in Walheim, hier ein mit der Bemalung erhaltenes. Bei
Hüttlingen und Oberdorf (Ipf) stieß man auf Grabmalbekrönungen in Form
von Pinienzapfen, beidemal bei Flußbettarbeiten. Auch Betzingen lieferte
ein Bildwerk. Gräber sind von Korntal und Unterkirchberg bekannt geworden.
Bemerkenswert ist die Feststellung von Resten eines großen Grab-
pfeilers bei Kirchentellinsfurt.
Ein bedeutender Fund war der Schatz von Rembrechts mit 82 Silber-
münzen und zahlreichem Silberschmuck aus der Zeit des Alamanneneinfalles
im Jahr 233.
Von den sonst im Lande gefundenen Münzen bilden die unten genannten
sicher nur einen Teil, denn immer wieder zeigt sich, daß Münzfunde nicht
zur Kenntnis des Landesamts oder anderer zuständiger Stellen gelangen.
Nachdem 1931 im Limeswerk der Reichslimeskommission die Beschrei-
bung der germanischen Strecke von Miltenberg am Main bis zum Haghof
durch Fabricius erschienen ist, liegt seit Frühjahr 1935 auch die Beschreibung
der rätischen Strecke vom Haghof bis zur bayrischen Grenze durch O. Paret
vor. Gleichzeitig wurde die Neckarlinie von Wimpfen bis Rottweil durch
Schleiermacher veröffentlicht. Damit ist dieses große Werk für das württem-
bergische Gebiet abgeschlossen und eine sichere Grundlage für alle künftige
Forschung geschaffen.
Aalen. 1. Bei Neubauten wurde an der südwestlichen Böschung der
Mühlstraße, unterhalb der neuen Straße, 1933 eine römische Kulturschicht
angeschnitten. Anscheinend von der Terrasse abgeschwemmt. Scherben
A 33/125. Münzen siehe S. 119.
2. In Flur Hinterer Brühl wurde bei einer Kanalgrabung Juli 1934 eine
34,5 cm weite graue Schüssel mit wulstigem Rand gefunden. Der Fundort
liegt 700 m NO der Porta praetoria des Kastells, etwa 12 m NW vom Kocher.
Mitt, von H. Theurer-Aalen.
Aldingen OA. Ludwigsburg. Bei Entwässerung der Flur Stämmen
2 km NW im Winter 1932/33 wurden auf 30 m Erstreckung Bauschutt, einige
 
Annotationen