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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 8.1935

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Römische Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.57656#0104
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Mauern, Reste eines Hypokaustums, ein Kalkestrich, Scherben und viele
Dachziegel des längst bekannten römischen Gehöfts angetroffen (siehe R.
i. W. III 274). Eine ganz erhaltene Reibschale, 27,5 cm weit, A 32/315, Rings
um das römische Gelände fand Müller-Zuffenhausen keltische Scherben,
dabei auch spätkeltische Graphittonware. A 34/106.
Altbach bei Bßlingen. Beim Ausgraben eines Rübenkellers neben
Haus Eßlinger Straße 82 (200 m OSO vom Bahnhof) fanden sich 1932 drei
Sigillatascherben und Bruchstücke eines grauen Kochtopfes. Tellerboden mit
Stempel AVGVSTIOF. Die Fundstelle liegt an der Nordseite der Römer-
straße Cannstatt—Filstal. Das zu vermutende römische Gehöft lag wohl
auf der ostwärts ansteigenden Höhe. Nach Mitt, von Oberlehrer Krapf.
Asperg. Beim Neubau Pfisterer am Südhang des Asperg wurden
November 1933 römische Scherben u. a. und ein Denar (siehe S. 119) gefunden.
Bad Cannstatt. 1. lieber den N. F. III 77 und IV 67, sowie Die Römer
in Württ. III 150 erwähnten Pferdeschindanger der römischen Reitertruppe
wurden Winter 1932/33 weitere Anhaltspunkte gewonnen. Beim Umbau der
Mühlhäuser Straße, die vom Nast-Platz nordwärts nach Münster führt,


Abb. 35.
Tonständer (Kerzenhalter?)
aus Bad Cannstatt.
*4 nat. Gr.


Abb. 36.
Stempel auf einem
Amphorenhenkel
von Bad Cannstatt.
% nat. Gr.

stieß man im Straßeneinschnitt auf eine Anzahl Gruben mit etwa einem
Dutzend Pferdeskelette. 100 m N vom Nast-Platz liegt die Nordgrenze des
Schindangers. Siehe H. Hornung: Ein römischer Pferdefriedhof. Württ.
Zeitung vom 21. Februar 1933.
Ebenda traf man auch zwei menschliche Skelette ohne Beigaben.
2. Juni 1933 wurde in der Römerstraße vom Hallschlag südwestwärts
(siehe N. F. III Taf. XXXIII) auf 50 m eine Abwasserleitung gelegt. Dabei
zeigte sich eine durchgehende römische Kulturschicht in 1—1,5 m Tiefe,
sowie mehrere schutterfüllte Gruben mit mehr als 3 m Tiefe, wohl alte Lehm-
gruben, jedoch kein Mauerwerk.
3. Auf der Südseite der Römerstraße gegenüber Haus 54 und 56 (N. F.
VII 47) wurde April 1934 die Grube für das Doppelhaus Nörrlinger und
Klöpfer ausgehoben. Durch die Nordostecke der Grube wurde eine Mauer
und noch ein Stück anschließender Kalkestrich angeschnitten, durch die
Nordwestecke ebenfalls eine Mauer. Der römische Schutt reicht an der Nord-
wand der Grube 2 m tief. Quer durch die Grube der Westhälfte lagen als
Fundament einer Mauer mächtige Stubensandsteinblöcke von etwa
1 : 0,5 : 0,5 m Größe und ein 1 : 0,8 : 0,5 m großer Travertinblock, un-
bearbeitet. In der Südwestecke der Baugrube Bruchstücke eines Mühlsteins
 
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