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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 8.1935

DOI issue:
Die alamannisch-fränkische Zeit
DOI issue:
Mittelalter
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https://doi.org/10.11588/diglit.57656#0148
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140

Waldstetten OA. Balingen. Reihengräber wurden am Ortsausgang
bei Neubauten an der Straße nach Frommem gefunden. Beigaben, darunter
2 Saxe, in Sammlung Balingen. Stoll 1933.
Zimmern ob Rottweil. Auf der Lehr am Südostortsausgang wurde
beim Bau des Hauses Andreas Bihl ein Grab mit Eisenschwert und ..silbernem
Hufeisen“ (wohl runde Weißmetallbeschläge) gefunden.
Mitt, von stud. theol. Mayer.

Mittelalter.

Eybach. Siehe S. 76.

Hößlinswart OA. Schorndorf. Im Waldteil Bruderhaus liegt eine kleine
Ruine, an die sich allerhand in den umliegenden Ortschaften bekannte Sagen
knüpfen. Anfang Juni 1933 wurde die Ruine, ein formloser Steinhaufen am
flachen Hang über einer Klinge, bei einem Waldwegbau angeschnitten. Auf
Mitteilung vom Kulturbauamt Cann-

Abb. 46. Grundriß des Bruderhauses
bei Hößlinswart.


statt konnte das Landesamt (durch
Paret) die vollständige Abtragung
verhindern und die Baureste zur Ver-
messung etwas freilegen. Der recht-
eckige Bau (Abb. 46) ist 6,65 : 5,10 m
groß. Dicke der Mauer 0,65—0,68 m.
Gutes Mörtelmauerwerk. Im Schutt
zahlreiche Hohlziegel mit Nase. Eine
Anzahl grauer Scherben.
An der Nordseite des 3,74 : 5,35 m
großen Innenraumes lag eine 1,70 m
lange, 0,62—0,68 m breite und 18 bis
20 cm starke Platte aus Schilfsand-
stein, offenbar die Deckplatte eines
Grabes. Die Gruft war 1 m tief und

mit lockerem Boden gefüllt. Von einer Bestattung war nichts mehr erhalten.
Wenig unter der Platte lagen in der Auffüllung zwei Münzen:
a) Pfennig Eberhards im Bart, nach 1478. Wie Ebner, Württ. Münzen,
Taf. I 16. Münzsammlung Inv. 8146.
b) Pfennig Markgrafs Christof von Baden, nach 1488. Münzsammlung
Inv. 8147.
Es handelt sich bei der Ruine um ein Bruderhaus, eine Klause des
15. Jahrhunderts, die wohl bis zur Reformation bewohnt war.
Ob gleich südwestlich von dem Bau sich zeigende Steine von einem
weiteren kleinen Bau stammen, konnte nicht untersucht werden.

Mehrstetten OA. Münsingen. Auf dem Anger im Ort wurden von
Riek einige mittelalterliche Gruben von 2:4m Größe untersucht. Zahl-
reiche Gefäßreste, ein Spinnwirtel, Knochen von Rind und Schwein.
Tuttlingen, lieber den alamannischen Gräbern beim Altersheim
(siehe S. 136) fanden sich in 2 m Tiefe unter neuerem Schutt über 50 mittel-
alterliche Webegewichte aus gebranntem Ton in Form wenig abgeplatteter
Kugeln von 11—14 cm Größe und bis 9 cm Höhe. Sie lagen offenbar im
Schutt eines mittelalterlichen Hauses. Eines der Gewichte A 35/16.
 
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