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Die Gartenkunst — 8.1906

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Das Ergebnis des Biebricher Wettbewerbs
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https://doi.org/10.11588/diglit.22778#0227

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214

DIE GARTENKUNST

VIII, 11

Lageplan zum Biebricher Wettbewerb.

Preisbewerbungen.

Das Ergebnis des Biebricher Wettbewerbs.

Zur Erlangung von Entwürfen für die Einteilung und
Bebauung dos städtischen Grundbesitzes zwischen der
Wiesbadener Allee und der Waldstrafse zu Biebrich a. Rh.
war von dem Magistrat dieser Stadt ein Wettbewerb aus-
geschrieben, über den am 25. September d. J. entschieden
worden ist.

Aus dem Programm seien kurz die wichtigsten Punkte
rekapituliert: Das in Frage kommende Gelände liegt, wie aus
dem Lageplan auf dieser Seite ersichtlich ist, an der Biobrich
mit Wiesbaden verbindenden verkehrsreichen Alleo und
wird nordöstlich durch eine teils im Einschnitt, teils auf
einer Anschüttung liegende Bahnlinie, im Südwesten durch
die Waldstrafse begrenzt. Es steigt in dem der Wies-
badener Allee zunächst gelegenen Teil von der Waldstrafse
aus um 16 m an; die höchste Stolle in diesem Teil, oben
an der Wiesbadener Allee, ist zur Aufstellung eines Donk-
mals für den letzten Herzog von Nassau bestimmt. Der
nordwestliche Zipfel des Geländes liegt, durch eine steile
Böschung getrennt, 8 —12 m höher als die übrige Fläche.
Die Waldstrafse und einige nebensächlichen Stral'son sind
bereits ausgebaut, auch einige Villen sind vorhanden.

Innerhalb dieses Geländes sollte vorgesehen worden:
der Denkmalsplatz, ein 10 — 12000 qra grober Fest-
und Spielplatz, eino Vorbindungsstraf.se von der Allee zur
Waldstrafse, ein schattig gelegener Tennisplatz, ein Kinder-

spielplatz, sonstige parkartige Anlagen, eine Schutzstelle
und Bedürfnisanstalten, eine Restauration und im übrigen
Villongrundstücke.

Vom Denkmal aus sollte der Blick nach dem Rhein
in einem Winkel von 21° freigehalten werden. Die auf
die Anlagen, Spielwiesen usw. zu verwendende Fläche
sollte 30000 qm nicht übersteigen.

Für die zu projektierenden Villenbauplätze war die
für Biebrich gültige Baupolizeiverordnung, insbesondere
deren Bestimmungen über offene Landhaus viertel mal'sgebend.
Die Gröfse der Plätze sollte sich zwischen 800 und 1600 qm
bewegen. Für die Einteilung sollte auch die Rücksicht
auf möglichst hohen Ertrag aus dem Verkauf des Bau-
geländes mafsgebend soin.

Die Bewerber hatten aui'ser den üblichen Zeichnungen
(Grundplan, Xivellementsplan, Kostenanschlag) einen Bericht
zu liefern, in dem die Gröfse und Verwendbarkeit der
einzelnen Flächen nachzuweisen war, sowie ferner Be-
rechnungen über die Erdarbeit. Perspektivische Dar-
stellungen waren als erwünscht bezeichnet.

Dem Wettbewerb waren zugrundo gelegt die Grund-
sätze für das Verfahren bei Wettbeworben auf dem Ge-
biete der Architektur und des Bauingenieurwesens sowie
die Bestimmungen über das Verfahren bei öffentlichen
Wettbewerben auf dem Gebiete der Gartenkunst.

Als Proiso waren ausgesetzt vier Preise von 1000,
800, 600, 400 Mk. Der Ankauf weiterer Entwürfe zum
Preise von 200 Mk. war in Aussicht gestellt.

Als Einliefernngstermiii war der 15. September d. J.
festgesetzt, die Prämiierung, bei der Prof. Baumeister-
 
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