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Göbel, Heinrich
Wandteppiche (III. Teil, Band 2): Die germanischen und slawischen Länder: West-, Mittel-, Ost- und Norddeutschland, England, Irland, Schweden,Norwegen, Dänemark, Russland, Polen, Litauen — Leipzig, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.13168#0088

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Jägerndorf

braun. Kranzbänder: Graublau. Der Fürst trägt einen braunen Bart, seine Gemahlin braune
Aurikeln im blonden Haar. Das Wappen steht vor hellblauem Grund mit weißen Bändern
und rotbraunen Quasten.

Wenig früher ist ein 1570 datierter heraldischer Teppich anzusetzen (Abb. 53, H. 3,00 m,
L. 2,48 m), der das große Wappen Georg Friedrichs und in der Schrifttafel den Namenstext
bringt:

VON GOTTES GNADEN GEORG FRIDERICH MARGRAF

ZV BRANDENBVRG ■ STETTIN • POMMERN • DER CASSVBEN VND WENDEN
AVCH IN SCHLESIEN • ZV ■ IEGERNDORF VND EG (?) HERZOG
BVRGGRAF ■ ZV ■ NÜRNBERG VND FVRST ■ ZV RUEGENN

1 • 5 ■ 7 • 0

Der Teppich eignet der Budapester Sammlung des Hofrats Baumgarten. Eine reiche Bor-
düre — Rollwerk, Blumenvasen, Fruchtbüschel, allegorische Figuren — rahmt das Mit-
telbild. Trotz mancher verwandten Züge, die den Wappenbehang mit dem Breslauer Tep-
pich verbinden, läßt sich an der Tatsache, daß die heraldische Wirkerei, namentlich in der
Durchbildung der Blumen und Früchte, viel weniger lebhaft und frisch wirkt, nicht deu-
teln. Der Wappenteppich ist m. E. in einer von Markgraf Georg Friedrich gegründeten
Werkstatt entstanden. Ob Hans Mülmann bereits 1570 in Diensten des Fürsten tätig war,
d. h. für den vorliegenden Behang in Betracht kommt, ist eine Frage, die sich nicht mit
Sicherheit beantworten läßt.
 
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