Heidelberger Jahrbücher der Literatur (24,2.1831)

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von Sydow, Reisebeschreibung.

haft geworden. Die vorhandenen Erze führenden Gänge,
auch wenn sich dieselben vom Tage nieder ergiebig
zeigten, keilten sich meist bald aus u. s. w. — In seinem
Charakter ist das Gebirge von allen Europäischen Haupt-
Gebirgen dadurch ausgezeichnet, dafs die sogenannten
Uebergangs-Formationen fehlen, oder nur sehr unter-
geordnet verkommen. Auf der Nordseite, wo im Tatra-
Gebirge und in den Liptauer Alpen Granite und
Kalke herrschen, findet man in der Gestaltung von Ber-
gen und Thälern mehr Einförmigkeit, als auf der Süd-
seite, wo ein grölserer Wechsel in den Fels-Bildungen
statt hat. Das Tatra-Gebirge ist gleich den Lip-
tauer Alpen ein Rücken-Gebirge. Der Hauptrücken
lauft als schmaler Grat von O. nach W., ist jedoch
an mehreren Stellen wunderbar verschlungen und Wel-
len-förmig gewunden. Von ihm gehen gegen N. und
N. O., gegen S., S. O. undS. W. Seitenäste aus, welche
vielleicht die schmälsten und schärfsten Rücken in Eu-
ropa sind. In den Thälern zwischen diesem erha-
benen Rücken liegen, auf der Nord-, wie auf der
Südseite des Gebirges, in 4000 bis 6300 F. Höhe
die Alpenseen, sämmtlich mit ihrem Längen - Durch-
messer mehr oder weniger senkrecht gegen den Haupt-
rücken. Alle diese Seen, weiche bald in einer Ge-
birgs-Bildung, bald auf der Grenze zweier liegen,
verdanken ihr Daseyn entweder den noch unausgebil-
deten Thalformen, oder neben diesen zugleich den
Vorlagerungen von Schuttmassen, die quer durch die
Thäler Wälle zusammensetzen und so den Abhufs des
Wassers hindern. Auf die Oekonomie fliefsender Wasser
sind die Seen vom wesentlichsten Einflüsse. — Cha-
rakteristik der Gebirgsäste und der Gebirgsthäler. —

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