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X". 68. HEIDELB JAHRB. n. LITERATUR. 1881.

y?eMe?'e Lfo???e?'.
Nach diesen Proben glaubt übrigens auch Ref.
seihst, was die Griechen betrifft, nicht weitläuftig aus
Hm. Kr. referiren zu müssen. Ohnehin kann er sich
nicht verstehen, dafs dieser selbst aile die einzelnen Bei-
spiele der 8chreibekunst seit der ältesten Zeit, von Aktis
dem Heliaden an, der sie schon vor der deukalionischen
Fluth nach Aegyten gebracht habe (Diodor. V. 5?),
wie sie hier aus den verschiedensten Schriftstellern in
chronologischer Ordnung in Reihe und Glied sub No.
I — LI aufgeführt sind, für geschichtlich wahr halte;
aber auch der einzige vernünftige Grund , den er dabei
haben konnte, nämlich zu beweisen, dafs (len Griechen
des fünften und vierten Jahrh. a. Chr. die Schreibekunst
bereits so alt schien, dafs sie unmöglich erst zu Anfang
des sechsten könne erfunden worden seyn, fällt weg,
nachdem wir dargethan haben , dafs der Gedanke an
Solon als Schrifterfinder wenigstens in Wolfs Seele nie
gekommen ist; und selbst von dem, was bereits dem
geschichtlichen Zeitalter angehört, \fie über den Schrift-
gebranch im Staatsleben der Alten, ist vieles zu übereilt
und geschrieben, als. dafs wir es unbedingt
empfehlen könnten. Wenn z. B. Hr. Kr. S. 112 das Alter
der Münzen als Beweis für das Alter der Schreibekunst
anführt, so scheint er nie gesehen oder gelesen zu haben,
dafs die ältesten Münzen, namentlich die Schildkröten
von Aegina, mitunter auch ohne alle Schriftpräge Vor-
kommen (Müller Aeginet. p. 95), zu geschweigen, dafs
die Schriftpräge fast nie, wie er meint, wie bei uns eine
Bestimmung des Werthes enthält; dafs die Gesetzge-
bung Drako's durch die Geldverlegenheit des Volkes
veranlafst worden, steht nirgends geschrieben; und eine
XXIV Jahrg.,10. Heft. 68
 
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