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?38

Dr. Luthers Leben, iettiseh nnd deutsch,

geben , bisher (einige wenige ausgenommen) dem Rec.
neben andern Beschäftigungen nicht möglich gewesen.
Aber die aus so weiter Ferne von einem kräftigen
Freund des evangelischen Protestantismus so eben erhai-
tene Gedächtnifsschrift kann er nicht, ohne Bezeugung
seiner Freude über die darin bewiesene Theiinakme an
der wichtigen Sache, auf die Seite fegen. Klar, herz-
lich , ohne Uebertreibung , durch gut ausgewählte Dar-
stellung der Thatumstände, giebt der Verf. in einem
Umrifs von Luthers Leben auf eine recht volks-
verständliche Weise die Geschichte seines grofsen Werks
und der welthistorischen Unentbehrlichkeit und Wirk-
samkeit desselben. Er leistet im Kleinen, wasDr. Mar-
heinecke durch seineReformationsgeschickte als einem
oft wörtlichen Auszug aus den Quellen in gröfserem Um-
fang geleistet hat und ferner (weit besser als durch
seine speculativ seyn sollende Dogmatik) wirken wird.
Sehr hat es diese Darstellung des Yetis, verdient,
dafs davon eine lettische U eh er Setzung durch das
Consistorium zu Riga verbreitet worden ist. Wie leb-
haft und energisch würde der unvergefsliche Freund des
Rec., der General-Superintendent Dr. Sonntag, auch
an dieser Schilderhebung des evangelischen Protestan-
tismus Antheil genommen haben, wenn er mit jenen
seinen Collegen dieses Denkfest noch erlebt hätte.
Der Verf. zeigt besonders die Gabe, geschichtliche
Züge in einer ganz einfach scheinenden Darstellung so
dem Leser vorzuhalten, dafs sie ohne alles Wortgepräng
einen recht tiefen Eindruck machen müssen. So S. 4.
über Hufs: „Der Kaiser batte ihm Sicherheit zugesagt;
aber die Priester behaupteten, einem Irrlehrer dürfe
man nicht Wort halten, wie jüdische Priester über Jesus
riefen: Kreuzige, kreuzige ihn! . . Hufs starb mit der
Glaubensfreudigkeit, mit der er gelehrt und gelebt hatte.
Noch in den Flammen war sein Gebet Fürbitte für seine
Feinde. Er starb mit den Worten (Ps. 31, 6, die auch
unter den letzten Worten Luthers sind): In deine Hände
 
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