Heidelberger Jahrbücher der Literatur (24,2.1831)

896 Meifsner's Kinderkrankheiten.
zwar selbst, sie gehörten nicht hierher; aber wie mochte
er sich einen solchen Verstofs gegen die Logik zuSchul-
den kommen lassen ? Mit der Abhandlung selbst kann
man zufrieden sein, k) Entzündung des Rücken-
marks. Ganz nach Gölis. 1) Gut. Hier
wird Jedem audaiien, dafs die unter die Kopf
entzündungen rubricirt ist. 4) Die krampfhaften
Krankheitsformen, a) Af777ccr7; b)
(Keuchhusten). Bei unserem jetzi-
gen Stande des Wissens ist das über das Millar'sche
Asthma Gesagte befriedigend. Das
konnte der Hr. VeH. noch nicht kennen. — Den Keuch-
husten rechnet Hr. Meifsner mit Recht zu den conta-
giösen Krankheiten ; allein er hat das Verhältnis über-
sehen, in welchem derselbe zu den acuten Exanthemen,
und namentlich zu den Masern steht. Vor nicht lan-
ger Zeit war in dem Wohnorte des Rec. eine Keuch-
husten - Epidemie ausgebrochen, und hatte sich von
da östlich und w estlich verbreitet; allein in einem
% Stunde nordwärts gelegenen Dorfe herrschten gleich-
zeitig die Masern bösartigen Charakters. Kein einziges
Kind dieses Dorfes bekam den Keuchhusten , und in
des Rec. Wohnort wurden erst mehrere Monate nach-
her, nachdem kein Keuchhustenkranker mehr gefunden
wurde, die Masern und zwar ziemlich gutartig beob-
achtet. Erw achsene Personen werden nicht so selten,
als in unsern Lehrbüchern steht, vom Keuchhusten ge-
plagt. Hat ihn ein Erwachsener in seiner Kindheit nicht
gehabt, so wird er, wenn er sich dem Contagium aus-
setzt, leicht angesteckt. — Bei Angabe der verschie-
denen Meinungen über das Wesen dieser Krankheit hat
der Hr. Verf. der Ansicht von Desruelles nicht erwähnt.
Nicht blos Marcus, sondern auch Wliatt setzen das
Wesen derselben in Entzündung der Bronchien. —

fPer BescAtM/s