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1024

WeiFse, System der Acsthetik

seyn und äußerer Wirklichkeit. Hieraus ergiebt sich
eine symnielrische Gliederung der verschiedenen Kunst-
formen, oder der einzelnen Künste, und zwar nach
dem innern Fortschreiten vom Abstraktesten zum Con-
creteren, wo die Tonkunst vorangesteHt wird, weil
sie ais die einfachste noch gar keinen gegenständli-
chen Inhalt hat; die Poesie dagegen ist am höchsten
zu stellen, weil sie des reichsten und mannigfachsten
Inhalts fähig ist. (Die sogenannten verschönern-
den Künste, wie die schöne Gartenkunst u. s. w. sind
dabei mit Recht ganz aus^ dem Gebiete der Kunst
verwiesen. Uebrigens ist dieser ganze Abschnitt auch
im Einzelnen auf das Reichste ausgeführt und voll
von geistreichen Winken und tretenden Bemerkungen
über die einzelnen Kunstgebiete, auch in ihren neue-
sten Erscheinungen und Tendenzen. So, was über
die historische Darstellung (Thl. II. S. 283 ff.), über
die lyrischen Dichter (S. 289.), über den wahrhaften
Charakter der Landschaftsmalerei (S. 431.), wobei eine
Vergleichung mit den neulich erschienenen Briefen
von Car us über denselben Gegenstand sehr interes-
sant ist) , über die Gattungen des Stils (S. 464.) und
so vieles Andere, gelegentlich w eiter ausgeführt wird.)
Das dritte Buch zeigt uns die Schönheit endlich
in ihrer absoluten Gestalt; es ist der Genius, der
individualisirte, Mensch gewordene Geist der
Schönheit. Und dies ist ohne Zweifel der originalste
Abschnitt des ganzen Werkes, indem der Verf. hier
Ideen einer philosophischen Behandlung unterwirft, die
theilsnoch gar nicht, tlieils nicht in der Aesthetik, oder
überhaupt nicht systematisch behandelt worden sind;
nur Platon und Jacobi haben gelegentlich an sie ge-
streift. —

(Oer Bes c AI M/s folgte
 
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