Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
1088

Marx, über Cholera.

beiten bei dem Reichthum seiner Quellen hätte aufsu-
chen und sammeln mögen. Einiges hierüber enthaft
zwar der nächste Abschnitt, immer sind es aber nur
einzelne Zufälle und kein Complex von Erscheinungen,
der den körperlichen Zustand , welcher auf diese Krank-
heit folgt, erkennen liefse. Des eigentümlichen Befin-
dens fast der ganzen Bevölkerung eines Ortes während
derZeit, da die Cholera in demselben herrscht, erwähnt
der Verf. gar nicht; nach einer Aeufserung weiter unten
hält der Verf. einen solchen einzig für das Product der
Angst.
In dem Abschnitt, der Verlauf, führt der Verf. die
verschiedenen Versuche an, welche schon gemacht wur-
den, die Krankheit nach Stadien abzutheilen. Ein län-
geres V erzeichnifs der warnenden Zeichen, die eine
latente Periode der Krankheit anzeigen sollen, oder der
Vorboten möchte wohl wenig praktischen Werh haben,
wenn, wie bereits angeführt wurde, in den meisten
Orten gleichsam ein allgemeines Erkranken eintritt, und
alle diese Erscheinungen noch keine wirkliche Anzeige
der vorhandenen Krankheit bei dem Einzelnen bilden.
Von der Prognose. Hier wird wohl Alles darauf
ankommen , dafs der Puls sich wieder hebt und gleich-
förmige Wärme eintritt. Wenn aber Schlaf und Hunger
als Erscheinungen von gleich günstiger Bedeutung an-
gegeben werden, so möchten sich dagegen manche Wi-
dersprüche erheben, da man auf den Schlaf bei der Cho-
lera eben so wie nach dem Bifs von giftigen Schlangen
die Zufälle sich verschlimmern sah, und manche Kranke
unmittelbar vor dem Tode noch nach Speise verlangten.
Wie die Prognose je nach den verschiedenen Perioden
der Epidemie sich verändere, ist gar nicht erwähnt,
überhaupt sind bestimmte Sterblichkeits-Verhältnisse,
wie so manche andere statistische Uebersichten, welche
man in einer Schrift, die mit diesem Tone auftritt,
hätte sollen erwarten dürfen, nicht angegeben.
 
Annotationen