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1138

E. Quinct, De ta Grece moderne

und Gefahren , mit weichen Mühseligkeiten eine Reise
durch das Innere Morea's verknüpft ist, mufs man bei
dem Verf. selber nachlesen, der uns davon eine Schilde-
rung entwirft, die freilich wenig einladend für Andere
seyn wird, obschon wir bei der zunehmenden Cultur des
Landes und einer durch die Befreiung von dem äufseren
Feinde nun möglichen besseren Administration manchen
Fortschritt in der Zukunft erwarten dürfen. Die freilich
erst später angelegte Hauptstadt Messene, dann insbe-
sondere der in der altern Geschichte Messeniens so be-
rühmte Berg Ithome, mit seinen, bisher so gut wie gar
nicht gekannten Ruinen, welche uns durch ihre gewal-
tigen Massen an Werke der Cyclopen erinnert, werden
mit Ausführlichkeit geschildert. Unter den hier aufge-
fundenen Inschriften fand sich auch eine von Fourmont
mitgebrachte; ein Umstand, der bei der Frage nach
der Aechtheit oder Unächtheit dieser Inschriften über-
haupt zu berücksichtigen ist. Merkwürdig aber ist es,
dafs unter den Bewohnern dieser Gegenden, wie der
Verf ausdrücklich anführt, noch Traditionen von Ari-
stomenes sich erhalten haben.
Ueber unwegsame Hohen eilte der Verf. nach dem
Gebirgskessel Arkadiens. Der Eintritt in dieses Gebirgs-
land war sehr überraschend ; der Charakter des Ganzen
höchst auffallend, die Gebirgswelt grofsartig und furcht-
bar. Dichte Eichenwälder, zwischen denen wilde Berg-
wasser sich hindurch stürzen, Stämme durch Wind und
Wetter entwurzelt; Felsen bedeckt mit Moos; auf den
Gipfeln der Berge Säulen aufrecht stehend mitten unter
Gehölze, die Trümmer ehemaliger Tempel und Pracht-
bauten ; Reste Cyclopischen Gemäuers, aber bedeckt
mit der Vegetation des Nordens, welche die Städte der
Vorwelt unter Wäldern verbarg; hier und dort einen
Ziegenhirten, in seinen Mantel gehüllt; einige Hütten
umher zerstreut; in diesen Hütten ein Fell ausgebreitet
über die Erde, einige wild wachsende Kräuter, und ein
Oeltopf; so erscheint heutigenTags, sagt unser Verf,
das von den Dichtern gefeierte Arkadien! Unter den
 
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