DOI Heft:
No. 77
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Hepjar, Vademecum der or. Cholera.
lassen. — Wir kennen noch nicht einmal den TSitz der
Krankheit, noch bei weitem weniger das Wesen der-
selben! — Auf eine strenge Eintheilung in Stadien wer-
den diejenigen gewifs nicht viel halten, die wissen, wie
schnell oft die Cholera in Indien ihre Opfer hinweg-
gerafft, die wissen, dafs zu Bellary ein Schneider mit
seiner Arbeit in der Hand plötziich starb, dafs ein Kauf-
mann, als die Brechruhr in Muscate wüthete, an Bord
eines Schiffes in dem Augenblicke befallen wurde, a!s
er einen Handel abschiiefsen wollte, und dafs er schnell
nach zweimaligem Erbrechen starb.
Es steht zu vermuthen, dafs man in der Behand-
lung der indischen Brechruhr glücklicher seyn wird,
wenn man den Regeln der allgemeinen Therapie mehr
folgt, und nicht mehr so sehr nach specihschen Mitteln,
die es ja doch nicht geben kann, hascht.
Nicht uninteressant ist es, dafs diejenigen Aerzte,
welche die Cholera nicht beobachtet haben, sehr be-
hende in der Aufstellung einer Theorie über das Wesen
der fraglichen Krankheit sind. —
Das vorliegende Schriftchen zerfällt in 4 Abthei-
lungen. Diesen ist ein Nachtrag angehängt. Die erste
Abtheilung handelt von den äufseren, das Leben der
allgemeinen Bedeckung erregenden Mitteln, von den
Dampf-, Wasser , Laugen-Bädern, von denFomen-
tationen, dem Frottiren, Ramassiren, den Einreibungen
u. s. f., und den Ansichten mehrerer Aerzte hierüber. —
Der Hr. Verf schlägt die animalischen Bäder vor.
Dazu sollen Gänse, Enten, Hühner, Tauben, auch Ka-
ninchen, Hunde, Ziegen, Schafe und Kälber verwendet
werden. ,,Brust und Bauch der lebenden Aögei
werden gerupft, und diese Thiere, nachdem die Beine
in dicke Säckchen eingehüllt worden sind, auf die Ma-
gengegend, auf den Unterleib des Patienten und auf
diejenigen Theile, welche sich kalt anfühlen, in hinrei-
chender Menge gelegt u. s. f. „Brühende Hennen sind
wegen der hohen Temperatur der ganzen unteren Kör-
Hepjar, Vademecum der or. Cholera.
lassen. — Wir kennen noch nicht einmal den TSitz der
Krankheit, noch bei weitem weniger das Wesen der-
selben! — Auf eine strenge Eintheilung in Stadien wer-
den diejenigen gewifs nicht viel halten, die wissen, wie
schnell oft die Cholera in Indien ihre Opfer hinweg-
gerafft, die wissen, dafs zu Bellary ein Schneider mit
seiner Arbeit in der Hand plötziich starb, dafs ein Kauf-
mann, als die Brechruhr in Muscate wüthete, an Bord
eines Schiffes in dem Augenblicke befallen wurde, a!s
er einen Handel abschiiefsen wollte, und dafs er schnell
nach zweimaligem Erbrechen starb.
Es steht zu vermuthen, dafs man in der Behand-
lung der indischen Brechruhr glücklicher seyn wird,
wenn man den Regeln der allgemeinen Therapie mehr
folgt, und nicht mehr so sehr nach specihschen Mitteln,
die es ja doch nicht geben kann, hascht.
Nicht uninteressant ist es, dafs diejenigen Aerzte,
welche die Cholera nicht beobachtet haben, sehr be-
hende in der Aufstellung einer Theorie über das Wesen
der fraglichen Krankheit sind. —
Das vorliegende Schriftchen zerfällt in 4 Abthei-
lungen. Diesen ist ein Nachtrag angehängt. Die erste
Abtheilung handelt von den äufseren, das Leben der
allgemeinen Bedeckung erregenden Mitteln, von den
Dampf-, Wasser , Laugen-Bädern, von denFomen-
tationen, dem Frottiren, Ramassiren, den Einreibungen
u. s. f., und den Ansichten mehrerer Aerzte hierüber. —
Der Hr. Verf schlägt die animalischen Bäder vor.
Dazu sollen Gänse, Enten, Hühner, Tauben, auch Ka-
ninchen, Hunde, Ziegen, Schafe und Kälber verwendet
werden. ,,Brust und Bauch der lebenden Aögei
werden gerupft, und diese Thiere, nachdem die Beine
in dicke Säckchen eingehüllt worden sind, auf die Ma-
gengegend, auf den Unterleib des Patienten und auf
diejenigen Theile, welche sich kalt anfühlen, in hinrei-
chender Menge gelegt u. s. f. „Brühende Hennen sind
wegen der hohen Temperatur der ganzen unteren Kör-