tf». 13. HEIDELBERGER 1840.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Nouvelles Archives historiques etc. par Hane etc.
( B e s c hluf s.)
Man wird ans dem Titel sehen, dass die Aufgabe etwas weit
gestellt ist, dass es dem Hrn. Gantrel, der den Preis gewonnen
hat, dabei an Stoff nicht leicht mangeln konnte, und dass er, um
seine Leser nicht zu ermüden, nur von Zeit zu Zeit in die allge-
meine englische Geschichte dieses unruhigen Zeitraums hinüber-
streifen durfte. In der ersteh Abtheilung der Abhandlung be-
schäftigt sich Hr. Gantrel besonders mit denjenigen seiner Lands-
leute, welche aus ritterlichen Familien entsprungen, einen Kriegs-
ruhm, entweder eignen, oder einen von den Vorfahren erworbe-
nen, mit nach England brachten. Unter diesen glaubt Hr. Gan-
trel besonders zweien durch seine Forschungen zur verdienten
Anerkennung geholfen zu haben. Er sagt in dieser Beziehung:
„Ich habe in dieser Schrift nachgewiesen, welchen Antheil
Balduin von Lille an der Eroberung von England genommen hat,
und habe dem Wilhelm von Ypern (dem Ersten und Berühmtesten
der deutschen Condottieri, dessen Lingard auch nicht mit einem
Worte erwähnt hat) den ihm gebührenden und einst ertheilten
Ruhm, den König Stephan wieder auf den Thron gebracht zu ha-
ben, wieder verschafft, und habe mich zugleich bemüht, den civi-
lisirenden Einfluss, den die Fläminger in England geübt haben,
ins Licht zu setzen und ihre, wie der Brabanter, kriegerische Ue-
berlegenhelt ausser Zweifel zu setzen. Ausserdem habe ich genau
festzusetzen versucht, welche politische Verhältnisse zwischen den
englischen Königen und den Grafen von Flandern sich bildeten,
und habe summarisch berichtet, wie oft die Letztem in die Zwi-
stigkeiten der Franzosen und Engländer über die Normandie ge-
mischt wurden.“
Diese erste Abtheilung füllt den Raum von S. 323—355. Die
zweite, welche sich mit den Flamländern und Belgiern plebeji-
schen Ursprungs beschäftigt, hat der Verf. selbst auf folgende
Weise von der ersten unterschieden. Er sagt:
„In der ersten Abtheilung, wo ich im Allgemeinen von dem
XXXIII. Jahrg & Heft. jg
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Nouvelles Archives historiques etc. par Hane etc.
( B e s c hluf s.)
Man wird ans dem Titel sehen, dass die Aufgabe etwas weit
gestellt ist, dass es dem Hrn. Gantrel, der den Preis gewonnen
hat, dabei an Stoff nicht leicht mangeln konnte, und dass er, um
seine Leser nicht zu ermüden, nur von Zeit zu Zeit in die allge-
meine englische Geschichte dieses unruhigen Zeitraums hinüber-
streifen durfte. In der ersteh Abtheilung der Abhandlung be-
schäftigt sich Hr. Gantrel besonders mit denjenigen seiner Lands-
leute, welche aus ritterlichen Familien entsprungen, einen Kriegs-
ruhm, entweder eignen, oder einen von den Vorfahren erworbe-
nen, mit nach England brachten. Unter diesen glaubt Hr. Gan-
trel besonders zweien durch seine Forschungen zur verdienten
Anerkennung geholfen zu haben. Er sagt in dieser Beziehung:
„Ich habe in dieser Schrift nachgewiesen, welchen Antheil
Balduin von Lille an der Eroberung von England genommen hat,
und habe dem Wilhelm von Ypern (dem Ersten und Berühmtesten
der deutschen Condottieri, dessen Lingard auch nicht mit einem
Worte erwähnt hat) den ihm gebührenden und einst ertheilten
Ruhm, den König Stephan wieder auf den Thron gebracht zu ha-
ben, wieder verschafft, und habe mich zugleich bemüht, den civi-
lisirenden Einfluss, den die Fläminger in England geübt haben,
ins Licht zu setzen und ihre, wie der Brabanter, kriegerische Ue-
berlegenhelt ausser Zweifel zu setzen. Ausserdem habe ich genau
festzusetzen versucht, welche politische Verhältnisse zwischen den
englischen Königen und den Grafen von Flandern sich bildeten,
und habe summarisch berichtet, wie oft die Letztem in die Zwi-
stigkeiten der Franzosen und Engländer über die Normandie ge-
mischt wurden.“
Diese erste Abtheilung füllt den Raum von S. 323—355. Die
zweite, welche sich mit den Flamländern und Belgiern plebeji-
schen Ursprungs beschäftigt, hat der Verf. selbst auf folgende
Weise von der ersten unterschieden. Er sagt:
„In der ersten Abtheilung, wo ich im Allgemeinen von dem
XXXIII. Jahrg & Heft. jg