HEIDELBERGER
1840
JV°. 29.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
iSJ'.'.' r- .ja
Vetter: Handbuch der Heilquellen.
( B e s c hlu f s.)
Polyposia oder grosse Trinkcur ist die Trinkcur über vier
Quart, Mesoposia zwischen 2 und 4 Quart, Oligoposia unter 9
Quart täglich. Die Quellen sind entweder gemeine Wasser (Agrio-
pegae) oder heilkräftige (Iatropegae ; Krecae oder kalte Quellen
nennt Vetter die unter 16° R., thermae die über 24° R. Nach ih-
ren Höhenlagen unterscheidet er Hochmineralquellen,N die über
3000 Fuss entspringen, Oreopegea, die zwischen 3000 und
1000 Fuss, und Bathypegea, die unter 1000 Fuss liegen. Che-
misch indifferente heisst er Akrotopegae, die entweder Akrato ther-
mae oder Akrato krenae sind, und nicht über 3 Gran feste Be-
standteile in 1 Pfunde Wasser enthalten. Ihnen gegenüber ste-
hen die Synkratop?gae. Hier unterscheidet Vetter I. Salzquellen,
a) Thalattia, b) Halipegae, aa) halithermae, bb) halipegae), c)
Sölten, d) Jodquellen. II. Bittersalzquellen (Picropegae): a) pi-
crocrenae, b) picrothermae. III. Natropegae. IV. Chalicopegae.
V. Säuerlinge (Anthrakokrenae). VI. Stahlquellen (Chalybope-
gae). VII. Eisenquellen (Siderocrenae). VIII. Schwefelquellen
(Theiopegae).
Der zweite Abschnitt betrifft die Physik der Mineralquellen
und enthält eine übersichtliche Zusammenstellung der Gesetze der
Hydrostatik, der Erwärmung des Wassers und ihrer Ursachen, die
Lehre von der Temperatur des Erdinnern, um daraus die allge-
meinen Erklärungen über Quell- und Thermalbildung herzuleiten.
Die Bindung der Wärme und der Gasarten, besonders der Kohlen-
säure, ist besonderer Gegenstand der Erörterung, ebenso das spe-
cifische Gewicht und die Färbung des Wassers.
Als Beweis, dass die Wasserbehälter im Innern der Erde
vielfach gewissermassen stockweise über einander liegen, führt
Vetter die Bohrversuche bei St. Nicolas d’Aliermont an, wo man
nach Acago sieben grosse Wasserbehälter antraf, (Aehnliches
wurde bei den Bohrversuchen zu Cannstadt gefunden. Ref.)
In Bezug auf die physicalisch-geologischen Bedingungen,
XXXIII. Jahrg. 8. Heft. 29
1840
JV°. 29.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
iSJ'.'.' r- .ja
Vetter: Handbuch der Heilquellen.
( B e s c hlu f s.)
Polyposia oder grosse Trinkcur ist die Trinkcur über vier
Quart, Mesoposia zwischen 2 und 4 Quart, Oligoposia unter 9
Quart täglich. Die Quellen sind entweder gemeine Wasser (Agrio-
pegae) oder heilkräftige (Iatropegae ; Krecae oder kalte Quellen
nennt Vetter die unter 16° R., thermae die über 24° R. Nach ih-
ren Höhenlagen unterscheidet er Hochmineralquellen,N die über
3000 Fuss entspringen, Oreopegea, die zwischen 3000 und
1000 Fuss, und Bathypegea, die unter 1000 Fuss liegen. Che-
misch indifferente heisst er Akrotopegae, die entweder Akrato ther-
mae oder Akrato krenae sind, und nicht über 3 Gran feste Be-
standteile in 1 Pfunde Wasser enthalten. Ihnen gegenüber ste-
hen die Synkratop?gae. Hier unterscheidet Vetter I. Salzquellen,
a) Thalattia, b) Halipegae, aa) halithermae, bb) halipegae), c)
Sölten, d) Jodquellen. II. Bittersalzquellen (Picropegae): a) pi-
crocrenae, b) picrothermae. III. Natropegae. IV. Chalicopegae.
V. Säuerlinge (Anthrakokrenae). VI. Stahlquellen (Chalybope-
gae). VII. Eisenquellen (Siderocrenae). VIII. Schwefelquellen
(Theiopegae).
Der zweite Abschnitt betrifft die Physik der Mineralquellen
und enthält eine übersichtliche Zusammenstellung der Gesetze der
Hydrostatik, der Erwärmung des Wassers und ihrer Ursachen, die
Lehre von der Temperatur des Erdinnern, um daraus die allge-
meinen Erklärungen über Quell- und Thermalbildung herzuleiten.
Die Bindung der Wärme und der Gasarten, besonders der Kohlen-
säure, ist besonderer Gegenstand der Erörterung, ebenso das spe-
cifische Gewicht und die Färbung des Wassers.
Als Beweis, dass die Wasserbehälter im Innern der Erde
vielfach gewissermassen stockweise über einander liegen, führt
Vetter die Bohrversuche bei St. Nicolas d’Aliermont an, wo man
nach Acago sieben grosse Wasserbehälter antraf, (Aehnliches
wurde bei den Bohrversuchen zu Cannstadt gefunden. Ref.)
In Bezug auf die physicalisch-geologischen Bedingungen,
XXXIII. Jahrg. 8. Heft. 29