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HEIDELBERGER

1840.

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i\T0. 18.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Schriften über das höhere Unterrichtswesen und die
Universitäten Belgiens.
(Beschluf s.)
Sodann ist, glauben wir, die angebliche persönliche Abhän-
gigkeit der Professoren (ebenfalls wieder von Deutschland ge-
sprochen) keineswegs in dem behaupteten Grade vorhanden, am
wenigsten aber, in sofern sie mit einer Einwirkung der Regierun-
gen auf die Wissenschaft in Verbindung gebracht wird. Aller-
dings haben in verschiedenen deutschen Ländern in den letzten
zehn Jahren Entfernungen von Professoren aus ihren Lehrstühlen
stattgefunden. Allein es ist bekannt, dass diess nirgends we-
gen ihrer Vorträge und ihrer wissenschaftlichen Richtung, sondern
wegen politischen Verhaltens, das mit der Universität in keinem
Zusammenhänge stand, geschah. Wir untersuchen jetzt nicht Schuld
oder Unschuld, nicht die rechtliche und politische Natur der getrof-
fenen Maasregel, sondern wir verwahren uns nur gegen einen
nicht bestehenden Causal-Zusammenhang und gegen die darauf
gegründeten Schlüsse.
Allein selbst wenn dem nicht so wäre, wenn überall ein grös-
serer positiver oder negativer Einfluss unwissenschaftlicher Art
vorhanden wäre und in steigendem Maase drohen würde; wenn also
wirklich zu fürchten wäre, dass die Wahrheit der Bildung und
die freie Weiterentwicklung des menschlichen Geistes Gefahr liefe;
selbst dann würden wir das vorgeschlagene Mittel, nämlich die
gänzliche Aufhebung der Staatsuniversitäten und ihre Ersetzung
durch Privat-Anstalten, keineswegs unbedingt gut heissen kön-
nen. Dieses Mittel scheint uns vielmehr schlimmer als selbst in
der Regel das besprochene Uebel seyn würde, und namentlich des-
halb, weil gerade dieses Uebel dadurch noch stärker und unver-
meidlicher.« wenn schon von einer andern Seite her, eintreten wird.
Wir wollen unsere Einwendungen unter folgende Gesichts-
punkte zusammenfassen, nämlich den Mangel an pecuniären Mit-
teln; die Schwierigkeit der Ernennung tüchtiger Lehrer; die fal-
sche Stellung der Universitäten zu einander, ihre unnöthige Ver-
XXXIIl, Jahrg. 2. Heft 18
 
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