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Die Annalen des Tabari.
Mohammed’s Siegelring. Nachricht von der Seeschlacht. Othman
verbannt die Häupter von Küfa. Nachricht von dem Ursprung der
Sekte der an die Wiederkehr (Mnhammed’s) glaubenden. Oth-
man’s Tod und Genealogie.
Schon aus diesem Verzeichnisse ergibt sich, dass die Tür-
kische Bearbeitung uns keineswegs das Originalwerk ersetzen kann,
denn wir vermissen darin alle Vorfälle in Syrien und Palestina
bis zur Schlacht von Jarmuk, welche Tabari, wie Theopbanes (ed.
Classen p. 518), der Einnahme von Damask vorausgehen lässt und
ganz ausführlich beschreibt. Eben so werden Chalid’s Feldzüge
in Jrak übergangen, welche nach der Ausgabe von Kosegarten
über dreissig Seiten ausfüllen. Abu Bekr’s Tod folgt gleich auf
die Unterwerfung von Jemen, dann heisst es (S. 402), ohne dass
vorher von einem Kriege in Syrien oder Jrak die Rede war,
„Omar’s erster Regierungsact war, Abu Ubeida Jbn Djarrah zum
Feldherrn über die syrische Armee zu ernennen und ihm die Herr-
schaft über das an das Griechische Reich gränzende Land zu
verleihen. Jesid, der Sohn Abu Sofians, ward entsetzt und dem
Abu Ubeida untergeordnet, eben so Chalid Jbn Walid. Abu Ubeida
Ibn Djarrah machte sich dann auf und reiste nach Syrien.“ Hie-
rauf folgt dann das Capitel, welches von der Eroberung von Da-
mask handelt, und das wir auch anführen wollen, um zu zeigen,
dass wir nicht mit Unrecht behauptet haben, dass der Persische Be-
arbeiter keineswegs der Aufgabe gewachsen war, die ersieh gestellt.
,,Zu jener Zeit waren die Griechen schon in die Flucht ge-
schlagen. Sie fürchteten sich aber noch mehr, als sie vernahmen,
dass Omar den Abu Ubeida zum Feldherrn ernannt. (Chalid war
aber doch gewiss nicht weniger gefürchtet?) A tu Ubeida kam
in eine Stadt, welche Nisan hiess (soll wahrscheinlich Bi«an heis-
sen) und sammelte daselbst ein grosses Heer. Als der Kaiser
diess hörte, ward er sehr besorgt und begab sich von Antiochien
nach Himss. Von hier aus schickte er Mahan mit einer Armee
nach Damask, welche die Hauptstadt von Syrien war. In dieser
Stadt wurden 60000 Mann zusammengezogen, er selbst blieb aber
in Himss, um nöthigenfalls noch Hülfstruppen nachzusenden. Abu
Ubeida ward verlegen und hielt es für rathsam, ein Heer nach
Ramla zu schicken, um diese Festung zu belagern und selbst ge-
gen Damask zu ziehen. Er liess Beschr Ibn Kaab mit tausend
Mann in jenem Passe (bei Bisan), damit die Ungläubigen nicht
von dieser Seite her Verstärkungen senden. Schurahbil aber sandte
Die Annalen des Tabari.
Mohammed’s Siegelring. Nachricht von der Seeschlacht. Othman
verbannt die Häupter von Küfa. Nachricht von dem Ursprung der
Sekte der an die Wiederkehr (Mnhammed’s) glaubenden. Oth-
man’s Tod und Genealogie.
Schon aus diesem Verzeichnisse ergibt sich, dass die Tür-
kische Bearbeitung uns keineswegs das Originalwerk ersetzen kann,
denn wir vermissen darin alle Vorfälle in Syrien und Palestina
bis zur Schlacht von Jarmuk, welche Tabari, wie Theopbanes (ed.
Classen p. 518), der Einnahme von Damask vorausgehen lässt und
ganz ausführlich beschreibt. Eben so werden Chalid’s Feldzüge
in Jrak übergangen, welche nach der Ausgabe von Kosegarten
über dreissig Seiten ausfüllen. Abu Bekr’s Tod folgt gleich auf
die Unterwerfung von Jemen, dann heisst es (S. 402), ohne dass
vorher von einem Kriege in Syrien oder Jrak die Rede war,
„Omar’s erster Regierungsact war, Abu Ubeida Jbn Djarrah zum
Feldherrn über die syrische Armee zu ernennen und ihm die Herr-
schaft über das an das Griechische Reich gränzende Land zu
verleihen. Jesid, der Sohn Abu Sofians, ward entsetzt und dem
Abu Ubeida untergeordnet, eben so Chalid Jbn Walid. Abu Ubeida
Ibn Djarrah machte sich dann auf und reiste nach Syrien.“ Hie-
rauf folgt dann das Capitel, welches von der Eroberung von Da-
mask handelt, und das wir auch anführen wollen, um zu zeigen,
dass wir nicht mit Unrecht behauptet haben, dass der Persische Be-
arbeiter keineswegs der Aufgabe gewachsen war, die ersieh gestellt.
,,Zu jener Zeit waren die Griechen schon in die Flucht ge-
schlagen. Sie fürchteten sich aber noch mehr, als sie vernahmen,
dass Omar den Abu Ubeida zum Feldherrn ernannt. (Chalid war
aber doch gewiss nicht weniger gefürchtet?) A tu Ubeida kam
in eine Stadt, welche Nisan hiess (soll wahrscheinlich Bi«an heis-
sen) und sammelte daselbst ein grosses Heer. Als der Kaiser
diess hörte, ward er sehr besorgt und begab sich von Antiochien
nach Himss. Von hier aus schickte er Mahan mit einer Armee
nach Damask, welche die Hauptstadt von Syrien war. In dieser
Stadt wurden 60000 Mann zusammengezogen, er selbst blieb aber
in Himss, um nöthigenfalls noch Hülfstruppen nachzusenden. Abu
Ubeida ward verlegen und hielt es für rathsam, ein Heer nach
Ramla zu schicken, um diese Festung zu belagern und selbst ge-
gen Damask zu ziehen. Er liess Beschr Ibn Kaab mit tausend
Mann in jenem Passe (bei Bisan), damit die Ungläubigen nicht
von dieser Seite her Verstärkungen senden. Schurahbil aber sandte