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Di« Annalen des Tabari.
gangen, hingegen wird S. 112 nach der Eroberung von Himss
und Kinessrin, die von Cäsaren und Edjnadein angeführt und dazu
bemerkt: „es waren zwei Städte in der Nahe des Griechischen
Gebiets (also im nördlichen Syrien ?)*), deren jede eine Besatzung
von 5000 Mann hatte.“
Uebrigens ist die Uebersetzung keineswegs durchgängig so
verschieden vom Urtexte. In der ganzen Darstellung der Ereig-
nisse in Arabien, von Mohammed’s bis zu Abu Bekr’s Tod, weicht
sie nur selten von demselben ab, und meistens nur in unwesentlichen
Einzelnheiten. Hie und da linden sich auch Zusätze, wahrschein-
lich aus andern Quellen, welche dem Uebersetzer zu Gebote stan-
den. So heisst es z. B. in dem arabischen Tabari S. 218 nach
der gewonnenen Schlacht von Buweib: „Muthanna bereuete es, die
Brücke besetzt zu haben, und warnte seine Leute, ihn in ähnlicher
Lage nicht zum Muster zu nehmen, weil man nie einen Feind in
die äusserste Verzweiflung bringen darf, wenn er noch stark ge-
nug ist, sich zu vertheidigen.“ Im Türkischen Tabari S. 108
heisst es ausdrücklich: „Die Perser ernannten (als sie sahen, dass
ihnen der Rückzug über die Brücke abgeschnitten) einen neuen
Feldherrn, griffen die Muselmänner an, tödteten 2000 Mann und
trieben die Uebrigen in die Flucht. Doch Mutbanna brachte sie
wieder zum stehen und fiel von Neuem mit solchem Ungestüm über
die Perser her, dass sie sich abermals zerstreuten u. s. w.“ In
der Darstellung der Successionsstreitigkeiten, in Persien, zwischen
Sirves und Jesdedjerd, weicht der Türkische Tabari nicht nur von
dem Arabischen ab, sondern er geräth auch mit sich selbst in
Widerspruch. Nach Bd. III. S. 218 bestieg nämlich nach Scber-
jar’s Ermordung Buran oder Turan den Thron und herrschte sech-
zehn Monate.
*) Edjnadein ist übrigens auch nach dem Kainuss der Name eines Städt-
chens in der Nähe von Damask, während nach dem Arabischen Ta-
bari Edjnadein zwischen Manila und Hebron, also im südlichen Pa-
lästina lag. Dsababi (Cod. Paris, arab. Nr. 626 Fol. A'8.) setzt die-
sen Ort zwischen Manila und Djarasch, also nordöstlich von Mamla,
gegen den Jordan hin.
[Der Schluss folgte
Di« Annalen des Tabari.
gangen, hingegen wird S. 112 nach der Eroberung von Himss
und Kinessrin, die von Cäsaren und Edjnadein angeführt und dazu
bemerkt: „es waren zwei Städte in der Nahe des Griechischen
Gebiets (also im nördlichen Syrien ?)*), deren jede eine Besatzung
von 5000 Mann hatte.“
Uebrigens ist die Uebersetzung keineswegs durchgängig so
verschieden vom Urtexte. In der ganzen Darstellung der Ereig-
nisse in Arabien, von Mohammed’s bis zu Abu Bekr’s Tod, weicht
sie nur selten von demselben ab, und meistens nur in unwesentlichen
Einzelnheiten. Hie und da linden sich auch Zusätze, wahrschein-
lich aus andern Quellen, welche dem Uebersetzer zu Gebote stan-
den. So heisst es z. B. in dem arabischen Tabari S. 218 nach
der gewonnenen Schlacht von Buweib: „Muthanna bereuete es, die
Brücke besetzt zu haben, und warnte seine Leute, ihn in ähnlicher
Lage nicht zum Muster zu nehmen, weil man nie einen Feind in
die äusserste Verzweiflung bringen darf, wenn er noch stark ge-
nug ist, sich zu vertheidigen.“ Im Türkischen Tabari S. 108
heisst es ausdrücklich: „Die Perser ernannten (als sie sahen, dass
ihnen der Rückzug über die Brücke abgeschnitten) einen neuen
Feldherrn, griffen die Muselmänner an, tödteten 2000 Mann und
trieben die Uebrigen in die Flucht. Doch Mutbanna brachte sie
wieder zum stehen und fiel von Neuem mit solchem Ungestüm über
die Perser her, dass sie sich abermals zerstreuten u. s. w.“ In
der Darstellung der Successionsstreitigkeiten, in Persien, zwischen
Sirves und Jesdedjerd, weicht der Türkische Tabari nicht nur von
dem Arabischen ab, sondern er geräth auch mit sich selbst in
Widerspruch. Nach Bd. III. S. 218 bestieg nämlich nach Scber-
jar’s Ermordung Buran oder Turan den Thron und herrschte sech-
zehn Monate.
*) Edjnadein ist übrigens auch nach dem Kainuss der Name eines Städt-
chens in der Nähe von Damask, während nach dem Arabischen Ta-
bari Edjnadein zwischen Manila und Hebron, also im südlichen Pa-
lästina lag. Dsababi (Cod. Paris, arab. Nr. 626 Fol. A'8.) setzt die-
sen Ort zwischen Manila und Djarasch, also nordöstlich von Mamla,
gegen den Jordan hin.
[Der Schluss folgte