Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nr. 32.

HEIDELBERGER

1851

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Liayaril t Bisco verles in ihe nains of“ Nlneveli
and Babylon.

Fortsetzung und Schluss.
Nachdem so Sanherib im ersten Jahre seiner Regierung den
Süden seines Reichs beruhigt halte, scheint er im nächsten Jahr sich
nach dem Norden gewendet zu haben. Durch Hülfe des Assur (d.
i. des Hauplgoltes}, wie er angibt, kam er nach Bishi und Vasa-
birablai (zwei ganz unbekannte Namen, wenn anders die Lesung
richtig ist}, welche lange, schon unter seinen Vorfahren, rebellisch
gewesen; er nahm ihre Hauptstadt Beth Kilamzakh ein und führte
die Bewohner mit allem Vieh, Pferden, Ochsen, Schafen u. dergl.
weg; die übrige Bevölkerung, welche in die Gebirge entflohen war,
führte er ebenfalls von da herab und stellte sie unter einen seiner
Eunuchen, den Gouverneur der Stadt Arapkha. Auch nahm er Be-
sitz von der Landschaft lllibi, deren König Ispabara, von Sanherib
geschlagen, die Flucht ergriffen und seine beiden Hauptstädte Ma-
rubishti und Akkuda mit 24 andern Städten und zahllosen Dörfern
dem Sieger überlassen hatte, welcher sie zerstörte und viele Ge-
fangene und Vieh daraus wegführle. Sanherib trennte dann die
Stadt Beth-barrua und ihre Dcpcndentien, um sie ■ seinen unmittel-
baren Besitzungen beizufügen, und erhob die Stadt Ibinzash, deren
Namen er in Kar-Sanakhirba (d. i. Stadt des Sanherib} veränderte,
zur Hauptstadt des Landes, in welche er eine neue Bevölkerung
einsetzte; dann fügte er sie dem Gouverneur von Kharkhar bei,
(welches nach dem Verfasser in der Nähe von Holwan zu setzen
ist und den Pass durch die Zagrosgebirge beherrschte}. Nach die-
sem Feldzug empfing er nahmhaften Tribut von einigen Medischen,
so fern gelegenen Stämmen, dass seine Vorgänger auch nicht einmal
sie nennen gehört hallen, und unterwarf sie auf diese Weise seiner
Herrschaft. (Hier tritt, wie auf der persischen Inschrift von Bisutun,
eine Anzahl von Namen von Personen und Orten uns entgegen,
welche völlig neu und unbekannt sind, darum auch sich schwer be-
stimmen lassen; der König Ispabara kommt auch in den Inschriften
von Khorsabad vor, und war hiernach von Sargon, dem Vater des
Sanherib, im eilflcn Jahr seiner Regierung als König des Landes
eingesetzt worden: bei dem Regierungsantritt des Sohnes scheint
er, wie dicss so oft in der Geschichte dieser orientalischen Reiche
vorkommt, sich unabhängig gemacht und dadurch den Kriegszug des
Sanherib veranlasst zu haben.}
XLYI, Jahrg. 4. Doppelheft,

32
 
Annotationen