DOI Heft:
Nr. 34
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.44160#0051
Nr. 34.
HEIDELBERGER
1853.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
«FunghuSaut Java.
(Fortsetzung.)
Bei dem Verzeichniss barometrisch ge messen er Hö-
ben auf Java und Sumatra können wir nicht verweilen, und
was die erläuternden Bemerkungen über Höhenkarten
betrifft, so ist nur das besonders hervorzuheben, dass unser Verf.
den glücklichen Versuch machte, in den von ihm entworfenen Kar-
ten der Art die körperliche Gestalt der Massen anschaulicher dar-
zuslellen. Die Grundsätze, welche bei dieser Karten-Projection lei-
teten, verdienen Beachtung und weitere Anwendung.
Mil Interesse liest man, was in Betreff der Hauptzüge der
allgemeinen C ο n f i g u r a l i ο n von Java gesagt wird. Nach
dem Verf. muss man, um klare Vorstellungen zu erlangen von der
eigenlhümlichen Gestalt, und von der relativen Grösse der Land-
und Bergmassen, woraus die Insel bestehl, solche hypothetisch wie-
der unter das Meer versinken lassen, aus welchem sie ohne Zweifel
einst emporstieg, aber nicht auf einmal, sondern in Öfter wiederhol-
ten, in ungleichen Zwischenzeiten auf einander folgenden, bald über
grosse Theile des Eilandes ausgedehnte, bald räumlich sehr be-
schränkte Hebungen. Es werden acht verschiedene Zustände ange-
nommen; wir bedauern, dem Verf. in der weiteren Entwicklung nicht
folgen zu können.
Die zweite Abteilung beginnt mit den Beiträgen zur Ge-
schichte der Vulkane von West- und Mittel-Java.
Ref., für den die Vulkanen-Lehre von jeher besonderen Reiz
gehabt, glaubt sich nachrühmen zu dürfen, dass der Gegenstand,
wovon jetzt die Rede, ihm keineswegs als neuer gelten konnte, wie
er Junghuhns Buch zur Hand nahm. Was Horsfiekl, Raff-
les, Reinwardt u. A. in solcher Beziehung geliefert, war ihm
nicht entgangen; allein gern gesteht Ref., dass er nun erst ein voll-
ständiges Bild der Feuerberge Javas sich erworben zu haben glaube,
und dafür sei dem würdigen Verf. der wärmste Dank gebracht.
Dass Java voller Vulkane sei, wusste Jeder; man war der Meinung,
geologische Untersuchungen dürften die Zahl erloschener, oder noch
thaliger an, und selbst über hundert bringen. Sie schienen auf ein-
zelnen Querspalten zu liegen, welche die Grenzen der Insel nicht
überschreiten. Gegen deren Mille glaubte man die Vulkane am meisten
zusammengedrängt; beinahe jedem schien, nach dem was darüber
bekannt geworden, ein gewisses Gepräge des Selbstständigen eigen,
der Unabhängigkeit des Ursprungs; gleichzeitige Ausbrüche mehrerer
XLYI, Jahrg. 4. Doppelheft. . 34
HEIDELBERGER
1853.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
«FunghuSaut Java.
(Fortsetzung.)
Bei dem Verzeichniss barometrisch ge messen er Hö-
ben auf Java und Sumatra können wir nicht verweilen, und
was die erläuternden Bemerkungen über Höhenkarten
betrifft, so ist nur das besonders hervorzuheben, dass unser Verf.
den glücklichen Versuch machte, in den von ihm entworfenen Kar-
ten der Art die körperliche Gestalt der Massen anschaulicher dar-
zuslellen. Die Grundsätze, welche bei dieser Karten-Projection lei-
teten, verdienen Beachtung und weitere Anwendung.
Mil Interesse liest man, was in Betreff der Hauptzüge der
allgemeinen C ο n f i g u r a l i ο n von Java gesagt wird. Nach
dem Verf. muss man, um klare Vorstellungen zu erlangen von der
eigenlhümlichen Gestalt, und von der relativen Grösse der Land-
und Bergmassen, woraus die Insel bestehl, solche hypothetisch wie-
der unter das Meer versinken lassen, aus welchem sie ohne Zweifel
einst emporstieg, aber nicht auf einmal, sondern in Öfter wiederhol-
ten, in ungleichen Zwischenzeiten auf einander folgenden, bald über
grosse Theile des Eilandes ausgedehnte, bald räumlich sehr be-
schränkte Hebungen. Es werden acht verschiedene Zustände ange-
nommen; wir bedauern, dem Verf. in der weiteren Entwicklung nicht
folgen zu können.
Die zweite Abteilung beginnt mit den Beiträgen zur Ge-
schichte der Vulkane von West- und Mittel-Java.
Ref., für den die Vulkanen-Lehre von jeher besonderen Reiz
gehabt, glaubt sich nachrühmen zu dürfen, dass der Gegenstand,
wovon jetzt die Rede, ihm keineswegs als neuer gelten konnte, wie
er Junghuhns Buch zur Hand nahm. Was Horsfiekl, Raff-
les, Reinwardt u. A. in solcher Beziehung geliefert, war ihm
nicht entgangen; allein gern gesteht Ref., dass er nun erst ein voll-
ständiges Bild der Feuerberge Javas sich erworben zu haben glaube,
und dafür sei dem würdigen Verf. der wärmste Dank gebracht.
Dass Java voller Vulkane sei, wusste Jeder; man war der Meinung,
geologische Untersuchungen dürften die Zahl erloschener, oder noch
thaliger an, und selbst über hundert bringen. Sie schienen auf ein-
zelnen Querspalten zu liegen, welche die Grenzen der Insel nicht
überschreiten. Gegen deren Mille glaubte man die Vulkane am meisten
zusammengedrängt; beinahe jedem schien, nach dem was darüber
bekannt geworden, ein gewisses Gepräge des Selbstständigen eigen,
der Unabhängigkeit des Ursprungs; gleichzeitige Ausbrüche mehrerer
XLYI, Jahrg. 4. Doppelheft. . 34