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Hr. 57. HEIDELBERGER 1853.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Hanamer-PiirgstaH t LiiteratiiM^eseiiiclite.

(Schluss.)
Von den übrigen hier angeführten Historikern nennen wir:
Abu Djafar Mohammed Ibn Habib fgest. 245}, der Erste, der Bio-
graphien der Dichter schrieb und zugleich der Verfasser einer Cha-
lifengeschichte; Jahja Ibn Hakam Alghasali fügest. 250), Verfasser
einer Geschichte Spaniens in Versen, Ibn Schebe fgest. 262), Ver-
fasser verschiedener Biographien und einer Geschichte der Stadt
Bassra, Abd Allah Ibn Mohammed Ibn Mufilh, der eine Geschichte
der Omejjaden in Spanien geschrieben, Ahmed Ibn Mohammed Ibn
Musa Errasi, Vater der Geschichte und Topographie Spaniens, Said
Ibn Elbatirk, unter dem Namen Eulychius in Europa bekannt. Wie
in den frühem Bänden nimmt auch hier wieder der poetische Theil
der Literargeschichle den grossem Raum ein, weil nicht nur das
Leben der Dichter, sondern auch viele Proben ihrer Gedichte mit-
getheilt werden. Sie werden hier wieder nach den Regierungen
der verschiedenen Abbasidischcn Chalifen geordnet und die Dichte-
rinnen ihnen angereiht. Von Letztem werden in dieser Periode
vier genannt, von denen aber nur zwei, nämlich Fadhl und Mahbu-
bah, die Sklavinnen Mutewekkil’s, hierher gehören. Von Kamr, die
in Spanien lebte, sagt der Verf. selbst, sie g'ehöre noch in den vori-
gen Zeitraum, und die vierte, die Schwester des Welid Ibn Tarif,
die ihren Bruder betrauerte, lebte auch, wie wir schon bei Bespre-
chung des dritten Bandes dieses Werks nachgewiesen haben, unter
Harun Erraschid. Es bleiben also nur zwei Dichterinnen, und selbst
diese können als Zeitgenossinnen Mutewekkil’s gewissermassen noch
der frühem Periode zugerechnet werden. Das weibliche Geschlecht
war eben in dieser Zeit hereinbrechender Barbarei und unter dem
Joche des Islams schon zu sehr ins Innere des Harems zurückge-
drängt. Am Schlüsse dieses Bandes finden sich noch Uebersetzun-
gen auserlesener Gedichte aus der Hamasa Bohtoris, gewöhnlich die
Kleine genannt, nach der Leydener Handschrift und aus dem be-
kannten Ikd des Ibn Abd Rabbihi. Ein Uriheil über den Grad der
Treue zu fällen, mit welcher diese Gedichte übersetzt sind, ist uns
nicht möglich, da wir nicht im Besitze des Urtextes sind, mag aber
auch der Verf. sich manche Freiheit erlaubt, oder auch manchen
Irrthum begangen haben, so muss man ihm doch für dieses Unter-
nehmen dankbar sein, und wünschen, dass es ihm möglich werde
die begonnene Arbeit fortzusetzen und zu vollenden. Ist auch nicht
zu läugnen, dass der Kritiker mancherlei an diesem Werke zu ver-
XLYI, Jahrg. 6, Doppelheft. 57
 
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