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Nr. 41. HEIDELBERGER 1853.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

7. ΥΠΕΡΙΔΟΥ ΛΟΓΟΙ B. Tlie orations of Hyperides for Lycophron
and for Euxenippus; now first printed in facsimile with a short
account of the discovery of the original manuscript at Western
Thebes in upper Egypt in 1847 by Joseph Arden, Esq. F. S. A.
The text edited with notes and illustrations by the Rev. Churchill
Babington. AI. A. F. L. S., fellow of St. Johris College, Cambridge;
member of the royal society of litteralure and editor of the frag-
ments of the oration of Hyperides against Demosthenes. ,Non prorsus
videtur spes abiicienda esse, fore ut .... Hyperides orationes ali-
quando ex situ et tenebris in lucern protrahantur.'' Kiessling. Cam-
bridge: printed at the University press. MDCCCLIII. (fol. XVI,
49 col. je drei auf einer Seite, gegenüber der Text nach Babing-
tons Ergänzung).
2. Hyperidis orationes duae ex papyro Ardeniano editae. Post Ch. Ba-
bingtonem emendavit et nolas adiecit F. G. Schneidewin. Got-
tingae in libraria Dieterichiana. MDCCCLIII. Londini: Williams
et Norgate. Parisiis: Fr. Klincksieck. 8vo. XXII, 78.
Aegyptische Gräber haben sich geöffnet, um aus dem Reich der
Schallen den nahe zu grössten, sicher den lieblichsten, feinsten, hei-
tersten Redner der Attischen Dekas zur Oberwelt zurückkehren zu
lassen; welchem sich gewiss von nun an eben so die eifrigste Theil—
nähme aller Hellenisten zuwenden wird, wie bisher die geringste ihm
zufiel, da er nur in spärlichen Fragmenten vorlag. Selbst die von
Harris entdeckten, von Babington ebenfalls 0850) edirten, von Boeckh
und Sauppe vortrefflich bearbeiteten Bruchstücke aus der Rede gegen
Demosthenes haben zu wenig Zusammenhang, um vom oratorischen
Charakter des Hyperides eine klare Vorstellung zu geben. Diese
erhalten wir erst jetzt, wo es uns vergönnt ist, eine ganz vollstän-
dige Rede, die für Euxenippus, und eine zweite, von welcher we-
nigstens das Wesentlichste gerettet ist, die für Lykophron, lesen zu
können; dieser unschätzbare Fund reicht hin, um eine selbständige
Anschauung von all' den Eigenschaften zu gewinnen, welche die alten
Kunstrichter an ihm bewunderten.
Die ausführlichste einsichtvollste und wärmste Schilderung gibt
von ihm der gewöhnlich mit dem Namen Longinus ’) bezeichnete Ver-
fasser der Schrift περί υψους cap. 34. Er thut den Ausspruch, wenn
man die Vorzüge des Hyperides zähle, nicht wäge, so überbiete er
sogar den Demosthenes (hierauf bezieht sich vielleicht Pseudopl.

1) So nennen wir der Kürze halber den trefflichen Äeslhetiker, der we-
nigstens zwei Jahrhunderte vor dem Günstling der Zenobia lebte; vergl. G. Bu-
chenau’s Diss. de scriptore libri περί νψ-ους, Marburg 1849,
XLYI. Jahrg. 5, Doppelheft.

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