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Nr. 42. HEIDELBERGER 1853.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Carle geologique de la Suisse. Par MM. B. Studer et A. Escher de
la Linth. IEapres leurs propres observations et les Communi-
cations de leurs amis. Dressee sur la Carte geographique de la
Suisse de Μ. J. Μ. Ziegler. Avec un Index complet des noms
et des notices historiques et stalistiques. Winterthur. Propriete de
Petablissement topographique de J. Wurster et Comp. 1853.
Eine eben so wichtige als schöne Gabe, die Jeder mit gedop-
peltem Danke enlgegennehmen wird, der ihre hohe Bedeutung zu
würdigen weiss und die unberechenbaren Schwierigkeiten kennt und
ahnt, welche mit Ausführung der Arbeit verbunden gewesen. Ein
Alpenland, erhabene Berge, deren Bau so sehr verwickelt, wo Ge-
stein-Folge und Zusammenhängendes der Felslagen, vieler erlittener
gewaltsamer Störungen wegen, keineswegs leicht zu ergründen, wo
wissenschaftliche Streitfragen zu beantworten und Räthsel von Inter-
esse zu lösen waren. Nicht auf öffentliche Kosten, ohne jede Unter-
stützung von Seite der Regierungen, führten Studer und Escher
das grossartige Unternehmen aus, sie blieben auf eigene Mittel be-
schränkt, und hatten, was wohl erwogen werden muss, nicht frei
zu gebieten über ihre Zeit, sondern, als Lehrer an Hochschulen, nur
über die Ferien-Wochen eines jeden Jahres.
Der erste Gedanke, eine geologische Karle des heimathlichen
Alpenlandes zu liefern, wurde, vor beinahe drei Jahrzelmden schon,
durch Leopold von Buch in Studer angeregt, und zwar auf
einer gemeinsamen Reise durch’s Vclllin nach Lugano. Der grosse
Meister überliess unserem Berner Geologen das bis dahin von ihm,
auf seinen vielen Pilgerfahrten in der Alpenwelt, für solche Zwecke
gesammelte Material, eine colorirte K eil er’sche Karte zum Copiren.
Allzugrosse Bescheidenheit isl’s, wenn Männer wie Studer
und Escher die „Nachsicht“ der geologischen Welt für ihre schöne
Arbeit glauben ansprechen zu müssen. Und wir sind gewiss, dass
es ihnen mit solch bräuchlicher einleitender Redensart Ernst war,
während so manche Andere es, in gleichem Falle, weniger genau
genommen wünschen dürften und wohl keineswegs beim Wort ge-
halten sein wollen. Mag es immerhin gegründet sein, dass eine
geologische Karle der Schweiz, vergleichbar mit denen anderer Eu-
ropäischer Länder, erst alsdann zu erhalten wäre, wenn das Gebirge
von neuem bereist und die Grenzlinien der Formationen auf Blätter
des grossen, vom Quartiermeister-Slab bearbeiteten eidgenössischen
Allas aufgetragen werden könnten — — wir, und mit uns ohne
Zweifel sehr Viele, sind den würdigen Verfassern hoch verpflichtet;
sie halfen einem der wesentlichsten Bedürfnisse beim Studium der
Gebirgskunde ab, und von den fünfundzwanzig Blättern jenes Atlas-,
XLYI, Jahrg. 5, Doppelheft, 42
 
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