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Nr. 37. HEIDELBERGER 1853.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR

Klotzt ISandwSrterbueh der lateinischen Sprache»
(Schluss.)
Bei faba S. 1491 b., in der sprichwörtlichen Phrase aus Teren-
lius Eun. 2, 3, 89: istaec in nie cudetur faba, hätte Ref. auch
Erasmi Rot. Adagia p. 1860 und den Faernus zu der Stelle des Ter. an-
geführt. — Unter faber S. 1492 a. werden in der Mitte und unten
für die Schreibung collegium fahr o rum (nicht fahr um} zwei Stellen
aus den Briefen des Plinius (10, 42, 3 und 10, 43, 1} wiederholt
— Unter dem Adjecliv faber, bra, brum fehlt die Angabe, dass
bei Plaulus auch das Adverb, fahre, (wovon das Ciceronische af-
fabre gebildet ist}, ja sogar bei Appulejus Metam. X. p. 252 Bip.
der Superlativ faberrime vorkommt.— S. 1493 b. unter fabula
in der Bedeutung Stadtgespräch gehörte recht eigentlich hierher
das Horazische Epod. 11, 8: Heu me, per Urb em — nam pudet
tanti mali — Fabula quanta fui! Ebendas, ist falsch cilirt und
ungenau ausgeschrieben Ovid. Am. 8, 1, 21 : fabula tota urbe iaclaris,
Statt Am. III, 1, 21: Fabula, nec sentis, Iota iaclaris in urbe.
— Das Sprichwort lupus in fabula ist zwar nicht eigentlich
falsch von unerwartet kommenden Personen erklärt, aber
auch gar nicht genügend. Es ist Anspielung auf den Knaben, der
in einer Fabel oft die Leute mit dem Hülferuf „der Wolf kommt“
täuschte, bis endlich einmal der Wolf bei einem solchen Rufe, ihm
selbst unerwartet, wirklich kam, aber dann gerade die Helfer, die
er oft geneckt halle, ausbliebcn. Im Grunde bedeutet also das Sprich-
wort ungefähr so viel als das deutsche: man muss den Teufel nicht
an die Wand malen (sonst kommt er selbst}. — S. 1494. Der
Artikel „Facelinus: auf die taurische Diana sich beziehend“, wobei
Sil. Ital. 14, 260. Hygin. Fab. 261. und Serv. Aen 2, 116. citirt
werden, ist doch gar zu kurz abgefertigt. Erstlich ist diese Form
des Worts nicht die einzige. Es findet sich auch Fascelinus, Fas-
cellinus, Piiacelis, Phacelina (vom Griech. φάκελος, verwandt mit
fascis, fascia}. Beim Sil. Ital. a. a. 0. heisst der Vers in der Ausg.
des Dausquejus: Mille Thoanteae sedes Fascellina divae (s. das.
den Commentar}; in den neuern Ausg. Facelina Dianae; zwei-
tens ist gar keine Andeutung zum Versländniss der Bedeutung des
Namens gegeben: auch nicht, was z. B. Servius und die Interpreten
vermuthet haben. Und wenn die Sache selbst noch nicht klar ist,
so sollte doch wenigstens angedeutet sein, dass Schreibung und Be-
deutung des Namens unsicher sei: wäre es auch nur wie bei Freund
oder Scheller oder in Nitsch’s Mylholog. Wörterbuche v. Klopfer.
XLVI. Jahrg. 4, Doppelheft. 37
 
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