Nr. 59. HEIDELBERGER 1853.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Badische Programme des Jahrs 1953.
Wir beginnen unser diesjähriges Referat*) über die an den verschiedenen
gelehrten Anstalten des Grossherzogtbums Baden erschienenen Programme wissen-
schaftlichen Inhalts mit dem Lyceum zu Karlsruhe, an welchem unter der
Aufschrift:
Horaz (Horatius?). Drille Lieferung. 1) Was ist in der 8. Ode des IVlen Buches
ächt und IFrts nicht? und 2) Wie ist „non ita pridemA V. 254 der A. P.
zu verstehen? Nebst kürzerer Besprechung einiger anderen Stellen im Vor-
worte. Von Dr. C. Kärcher. Karlsruhe. Druck der Hofbuchhandlung
von G. Braun 1853. XVIII und 29 S. in gr. 8.
eine weitere Fortsetzung der Beiträge zur Erklärung und zum Verständniss
schwieriger und bestrittener Stellen des Horatius erschienen ist, da die Fort-
setzung der in dem vorigen Jahre begonnenen Abhandlung über das Gebet des
Krates (s. diese Jahrbb. 1852 S. 930) durch die Berufung des Verfassers (Pro-
fessor Helfer ich) an das Pädagogium zu Pforzheim nicht gegeben werden
konnte. Wir theilen vollkommen den von dem Verfasser des diesjährigen Pro-
grammes ausgesprochenen Wunsch, dass es dem Verfasser des vorjährigen Pro-
grammes auch in seinem neuen, erweiterten .Wirkungskreise möglich werden
möchte, die Fortsetzung und Vollendung seiner gelehrten Arbeit dem Drucke zu
überliefern, auch wenn ihm die Mittel der Anstalt, an der er jetzt wirkt, nicht
die Gelegenheit bieten sollten, dies in einer Beigabe zu dem Jahresprogramm
zu thun.
Was nun näher den Inhalt des vorliegenden, diesjährigen Programms be-
trifft, so wird man durch die klare Auseinandersetzung und den wohl be-
gründeten Nachweis der im Einzelnen gegebenen Erklärungen nicht minder
sich befriedigt finden, wie bei den vorausgegangenen ähnlichen Beiträgen für
die Kritik und Erklärung des Iloratius und nur den Wunsch aussprechen können,
dass es einem solchen Meister gefallen möge, uns noch Mehreres und noch öfters
aus dem Bereiche seiner Ilorazischen Studien mitzutheilen, die, wir hoffen es
wenigstens, auch dann nicht ihren Abschluss erhalten werden, wenn, was wir
nur beklagen könnten, des Verfassers „amtliche Laufbahn in nicht sehr ferner
Zeit ihr Ziel erreicht haben sollte“ (S. IV).
Auf den ersten siebenzehn Seiten werden folgende Stellen besprochen.
Erstens wird gezeigt, dass Od. I, 3, 37 nothwendig gelesen werden muss: „Nil
mortalibus arduum (statt ardui) est“; zweitens, dass die Worte trans pon-
dera in Ep. I, 6, 51 (qui — cogat trans pondera dextram porrigere) nur ver-
standen werden können von den verschiedenen schwer beladenen Lastwagen
und andern ähnlichen Hindernissen auf den Strassen Roms; die Stellen der dritten
*) Vgl. diese Jahrbb. 1852 S, 930.
LXYI, Jahrg, 6. Doppelheft.
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JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Badische Programme des Jahrs 1953.
Wir beginnen unser diesjähriges Referat*) über die an den verschiedenen
gelehrten Anstalten des Grossherzogtbums Baden erschienenen Programme wissen-
schaftlichen Inhalts mit dem Lyceum zu Karlsruhe, an welchem unter der
Aufschrift:
Horaz (Horatius?). Drille Lieferung. 1) Was ist in der 8. Ode des IVlen Buches
ächt und IFrts nicht? und 2) Wie ist „non ita pridemA V. 254 der A. P.
zu verstehen? Nebst kürzerer Besprechung einiger anderen Stellen im Vor-
worte. Von Dr. C. Kärcher. Karlsruhe. Druck der Hofbuchhandlung
von G. Braun 1853. XVIII und 29 S. in gr. 8.
eine weitere Fortsetzung der Beiträge zur Erklärung und zum Verständniss
schwieriger und bestrittener Stellen des Horatius erschienen ist, da die Fort-
setzung der in dem vorigen Jahre begonnenen Abhandlung über das Gebet des
Krates (s. diese Jahrbb. 1852 S. 930) durch die Berufung des Verfassers (Pro-
fessor Helfer ich) an das Pädagogium zu Pforzheim nicht gegeben werden
konnte. Wir theilen vollkommen den von dem Verfasser des diesjährigen Pro-
grammes ausgesprochenen Wunsch, dass es dem Verfasser des vorjährigen Pro-
grammes auch in seinem neuen, erweiterten .Wirkungskreise möglich werden
möchte, die Fortsetzung und Vollendung seiner gelehrten Arbeit dem Drucke zu
überliefern, auch wenn ihm die Mittel der Anstalt, an der er jetzt wirkt, nicht
die Gelegenheit bieten sollten, dies in einer Beigabe zu dem Jahresprogramm
zu thun.
Was nun näher den Inhalt des vorliegenden, diesjährigen Programms be-
trifft, so wird man durch die klare Auseinandersetzung und den wohl be-
gründeten Nachweis der im Einzelnen gegebenen Erklärungen nicht minder
sich befriedigt finden, wie bei den vorausgegangenen ähnlichen Beiträgen für
die Kritik und Erklärung des Iloratius und nur den Wunsch aussprechen können,
dass es einem solchen Meister gefallen möge, uns noch Mehreres und noch öfters
aus dem Bereiche seiner Ilorazischen Studien mitzutheilen, die, wir hoffen es
wenigstens, auch dann nicht ihren Abschluss erhalten werden, wenn, was wir
nur beklagen könnten, des Verfassers „amtliche Laufbahn in nicht sehr ferner
Zeit ihr Ziel erreicht haben sollte“ (S. IV).
Auf den ersten siebenzehn Seiten werden folgende Stellen besprochen.
Erstens wird gezeigt, dass Od. I, 3, 37 nothwendig gelesen werden muss: „Nil
mortalibus arduum (statt ardui) est“; zweitens, dass die Worte trans pon-
dera in Ep. I, 6, 51 (qui — cogat trans pondera dextram porrigere) nur ver-
standen werden können von den verschiedenen schwer beladenen Lastwagen
und andern ähnlichen Hindernissen auf den Strassen Roms; die Stellen der dritten
*) Vgl. diese Jahrbb. 1852 S, 930.
LXYI, Jahrg, 6. Doppelheft.
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