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Isaei Oratt. ed. Scheibe.

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Redners, ob das wenige, was Ref. zu deren Lösung im folgenden
beizubringen versucht, die Probe halte, mögen Kenner Attischer unu
insbesondere Isaeischer Rede- und Denkweise untersuchen. Einem
sehr starken Verderbniss begegnen wir sogleich auf der dritten Seite
der ersten Rede, nämlich I, 10 in den Worten ως ύστερον έσώ&η
ελεγεν, wo Sch. nicht befriedigt durch Baiters ύστερον έδήλωσεν,
welchem Schoemann mit ως ύστερον εργω έδηλωσεν vorangegangen
ist, bemerkt: ego in hoc loco diu multumque versatus nil certi eruere
potui, conieci tarnen ως ύστερον σωφρονεσ&εες (vel οτ’ έσωφρο-
νίσ&η) ελεγεν (fuerat enim ούκ όρ&ώς βουλευόμενος). Doch ist
hier an keine Zurechtweisung des Kleonymus zu denken, nur an die
spätere Aeusserung seiner wahren Gesinnung. Baiter hat mit εδη-
λωσεν das rechte getroffen (nur musste er ως beibehalten): e’öojffr;
entstand aus einer fast vollständigen Buchstabenumkehr (ηιΖωο'ε), die
leichte Vertauschung von λ und -ff macht dies Entstehen unklar;
ελεγεν aber scheint beigefügt worden zu sein, um den Sinn des ver-
dorbenen Wortes anzugeben, IV, 24, wo die Verwandten, die Plag-
non und Hagnotheus gegenüber als solche auftreten, eigentlich nur
von Chariades vorgeschoben sind, um jenen Schwierigkeiten zu be-
reiten, muss die Fiction der Verwandtschaft bemerklich werden, und
dies kann geschehen durch die nicht starke Aenderung τούσδε ως
συγγενεσεν αυτοες für τ. τοες σ. ά. sonst würde auch der Zusatz
rotg συγγενεσεν sich mit dem übrigen nicht vertragen. V, 36 ist
die Frage, ob nicht in r/j μεν φυλή, welchem τραγωδοες δε καε
πυρρεχεσταες der handschriftlichen Lesart gegenübersteht, der eigent-
liche Fehler der Stelle liege, und daraus αύληταΐς μεν werden
müsse? Allerdings haben Bentley und G. Hermann, welchen Scheibe
folgt, das δε nach τραγωδοες gestrichen; aber dann verliert μεν
seine Relation, und die Erwähnung der Phyle ist als selbstverständ-
lich leicht zu entbehren. Reiske, der schon auf αύληταΐς verfallen
war, liess freilich die Phyle stehen. VI, 16 sollte ohl der Voll-
ständigkeit des Begriffes und Gegensatzes wege παρ ήμεν nach
παρά των eingeschoben werden. VII, 23 kann m< 4en von Dobree
verworfenen Satz καί νπερ τούτων τολμήσουμε vielleicht retten durch
die Aenderungen εε υ. τοσούτων τ., mit engerem Anschluss an das
Vorhergehende. Daselbst §. 26 hat Scheibe γεγόνα.με δε — καϊ
άλλοε μάρτυρες αυτών geschrieben, die codd. haben αύτώ. Dies
könnte auch mit αυτή verwechselt sein, d. h. τή ποεήμεε, voraus-
gesetzt, dass der Dativ auch in Bezug auf abstracte Gegenstände so
gebraucht wurde. Weiterhin 33 zweifeln wir mit Schoemann daran,
dass nach παρά του των φίλων noch δντων folgen dürfe; seine
Ansicht aber, παρά τούτων φίλων gehe auf die Familie des Eupo-
lis, die der Redner ironisch φίλοε nenne, können wir nicht theilen.
VIII, 13 wollen Voigtländer und Dobree τούτου δε φεύγοντος, mit
Zustimmung von cod. Turic. statt des τούτους δε φεύγοντας der
Vulgate. Scheibe hält jenes für überflüssig, setzt aber nach φεύ-
γοντας ein Lückezeichen. Den Ausfall glaubte Reiske mit επεδεε-
 
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