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Historische Vierteljahrsschrift — 1.1898

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Nachrichten und Notizen
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https://doi.org/10.11588/diglit.58935#0167
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Nachrichten und Notizen.

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durch zwar einiger Raum erspart wurde, aber die leichte Brauchbarkeit
leiden musste. Denn für Laien ist ja das Büchlein geschrieben, d. i. für
solche, die in Archiven historische Studien vornehmen wollen, ohne auf
einer Universität die entsprechende Vorbildung erlangt zu haben. — Auf-
gefallen ist mir, dass der Verfasser (s. S. 36) die von Thommen und vom
Wiener Kriegsarchiv herausgegebenen Schriftproben, die sich ja speziell
mit den Jahrhunderten des späteren Mittelalters und der neueren Zeit be-
schäftigen, nicht gekannt hat. Uebrigens berücksichtigen auch die Hand-
bücher von Chassant, Prou, Thompson u. s. w. die Entwicklung der Schrift
im späteren Mittelalter und in der neueren Zeit. G. S.
Die in England geschätzte „Englische Wirtschaftsgeschichte“
von W. J. Ashley ist von R. Oppenheim ins Deutsche übersetzt worden
und in der von Brentano und Leser herausgegebenen Sammlung (älterer und
neuerer staatswissenschaftlicher Schriften des In- und Auslandes Nr. 7 u. 8)
erschienen. Der erste Band behandelt die Zeit vom 11. bis zum 14. Jahr-
hundert; der zweite Band die Zeit vom 14. bis zum 16. Jahrhundert; das
hier beabsichtigte Kapitel über den auswärtigen Handel ist auf einen
späteren Zeitpunkt verschoben worden. Autor und Uebersetzer heben es
hervor, wieviel das Werk deutschen Forschungen und deutscher Methode
verdankt; gerade im Hinblick auf deutsche Arbeiten ist darum zu bemerken,
dass das Originalwerk 1892 abgeschlossen wurde (soweit es bisher vorliegt),
so dass manches jetzt nachzutragen wäre. Das geschieht seitens v. Belows
(Litterarisch.es Centralblatt 1896 Nr. 39 u. 48). Die deutsche Kritik hat
das Werk willkommen geheissen. F. S.
J. Marchand giebt in seiner Schrift La faculte des arts de l’uni-
versite d’Avignon. Notice historique, accompagnee des Statuts inedits
de cette faculte. Paris 1897, einen kurzen Ueberblick über die Geschichte
der philosophischen Fakultät der Universität Avignon. Heber die Anfänge
bis zum Ende des 16. Jahrhunderts sind wir nur sehr unvollkommen unter-
richtet, zeitweise war die Fakultät ganz aufgehoben. Auch die weitere
Geschichte der Fakultät bietet nicht viel Interesse, zu Bedeutung ist sie
niemals gelangt. Die scholastischen Streitigkeiten der Jesuiten und Domini-
kaner zerrissen sie im Innern, nach aussen stellte sie das Uebergewicht der
oberen Fakultäten, namentlich der juristischen, in den Schatten. Im An-
hang giebt der Verfasser einen Abdruck der Statuten von 1674, ein Ver-
zeichnis der 22 philosophischen Professoren 1667—1791 und ein Magister-
diplom der Fakultät. Kn
Für die von Professor Prothero herausgegebene „Cambridge Historical
Series“ hat W illiam O’Connor Morris die Geschichte Irlands geschrieben:
„Ireland 1494—1868“, (Cambridge University Press, 372 S. 6 sh.). Das
Werk passt sich dem Charakter der Serie an: es wendet sich an weite
Kreise, denen es einen Ueberblick giebt, ohne auf die Selbständigkeit der
Forschung den Nachdruck zu legen. Seinen Zweck erfüllt dieser Band
vollkommen: leidenschaftslos und doch nicht farblos geschrieben lässt er die
wichtigsten Phasen der Entwicklung deutlich hervortreten, zugleich den
Leser anregend den Problemen weiter nachzugehen, welche die Geschichte
dieses Landes stellt. Ueber dieser scheint dem Autor ein böses Fatum ge-
 
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