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Nachrichten und Notizen.

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Dem o. Professor an der Universität Freiburg i. Br. Dr. Ernst Fabricius
ist das Amt eines dritten Dirigenten bei der Reichslimeskommission über-
tragen worden.
Der Litterarhistoriker Adolf Schaeffer in Frankfurt a. M. ist von der
philosophischen Fakultät in Freiburg i. Br. zum Ehrendoktor promoviert
worden.
Todesfälle. Deutschland. Am 18. Juli f zu Leipzig der Professor der
klassischen Philologie Otto Ribb eck, der sich durch eine Reihe von Arbeiten
zur Geschichte der griechischen und römischen Dichtung hervorragende
Verdienste um die Kenntnis der litterarischen Entwicklung der beiden
klassischen Völker des Altertums erworben hat.
Am 23. Juli f in Breslau im Alter von 74 Jahren der Professor der
klassischen Philologie und Archäologie Aug. Rossbach.
Am 3. August f in Heidelberg der o. Professor der Staatswissenschaften
Karl Knies im Alter von 77 Jahren, bekannt als Vertreter der historischen
Richtung in der Nationalökonomie. Sein Hauptwerk in dieser Hinsicht
„die politische Oekonomie vom Standpunkt der geschichtlichen Methode“
erschien zuerst 1853; 1892 gab er im Auftrage der Badischen Historischen
Kommission den „brieflichen Verkehr Carl Friedrichs von Baden mit Mirabeau
und Du Pont“ heraus; die übrigen Schriften betreffen rein volkswirtschaft-
liche Fragen. Auch politisch war Knies als Direktor des Oberschulrats
und als Mitglied der zweiten Kammer in Baden thätig.
Am 7. August j- in Tutzing der frühere o. Professor der Aegyptologie
an der Universität Leipzig Georg Ebers im Alter von 61 Jahren.
Belgien. Am 2. Mai starb in Brüssel im Alter von 81 Jahren einer
der geschätztesten belgischen Historiker: Alphonse Wauters. Die wich-
tigsten seiner zahlreichen Publikationen sind: l’histoire de la ville de
Bruxelles im Verein mit A. Henne (3 voll. 1843—45); l’histoire des envi-
rons de Bruxelles (3 voll. 1850—57); Geographie et histoire des communes
beiges (2 voll. 1869—73); Les Libertes communales en Belgique (2 voll.
1869—78); la Table chronologique des chartes et diplömes imprimes con-
cernant l’histoire de la Belgique (9 voll. 1866—96), dies das bedeutendste
und trotz mancher Unvollkommenheiten ein verdienstliches Werk; ausser-
dem eine Reihe von Aufsätzen zur mittelalterlichen belgischen Geschichte
in den Bulletins de l’academie royale de Belgique und den Bulletins de
la Commission royale d’histoire. Im Jahre 1817 geboren, war W., wie die
meisten belgischen Gelehrten seiner Generation, Autodidakt; er hat
keinen Lehrer gehabt und hat auch keine Schule gemacht. Seine Arbeiten
weisen zumeist einen gewissen Mangel an Kritik auf und haben einen zu
engen örtlich beschränkten Gesichtskreis. Aber er hat seine ganz bedeutenden
Verdienste um die Geschichte seines Landes, und seine Werke sind für alle,
die sich mit dem belgischen Mittelalter befassen wollen, unentbehrlich.
Am 6. Juni f in Brüssel der belgische Numismatiker Anwalt Serrure.
Dänemark. In Kopenhagen f am 23. Juni der Kulturhistoriker Reinho 1 d
Mejborg im Alter von 53 Jahren.
 
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