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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 28.1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.10024#0187

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INNEN-DEKORATION

167

ARCH. FRITZ NAGEL-WIEN

Wien hat nun einmal
seinen bestimmten
Stil. Eine besondere Art
die Dinge anzupacken eig-
net allen seinen Künstlern
und schließt ihre Arbeiten,
troß größter Verschieden-
heiten im Einzeln, zusam-
men zu einer höheren
Einheit. Wien verstand
es, seine Kräfte in einer
gemeinsamen Richtung
wirken zu lassen, wo einer
den andern förderte, wo
ein jeder ein Kleines sei-
ner Persönlichkeit opferte,
dem gemeinsamen Werk
zuliebe und erreichte da-
mit, daß diesesWerk heute
dasteht als ein Ganzes,
hinausgehoben über die
kleine Rivalität der Ein-
zelnen. — Welch bunte
Ranken dieser Einheit sich
zwanglos einzufügen ver-
mögen, zeigt der „Hut-
salon Poldi" des Archi-
tekten Friß Nagel, dessen
barocke Formen von gro-

»EMPFANGS-ZIMMER«

ßer Eigenwilligkeit troß-
dem irgendwiezusammen-
hängen mit jener beson-
deren Formung, die dem
Wiener Stil eigentümlich
ist. Reinen Wiener Typ
zeigt ja sein Empfangs-
zimmer mit der querge-
streiften Tapete, die er
von Hoffmann übernahm.
Der Tisch auf einem Fuß
erscheint problematisch.—
Beachtenswert sind die
Farbstellungen. Im Emp-
fangszimmer: Tapete weiß
und grün; Vorhänge grü-
ner Velvetin; das Holz-
werk polierte Nußmaser.
— Im Hutsalon Poldi:
Wände blaßlila Seiden-
moire; glattes Holz werk
lichtgrau lackiert und matt
geschliffen; geschnißtes
Holzwerk Aluminiumbron-
ze, Achat poliert; die
Hocker zeigen auf Seiden-
rips bunte Stickerei; die
Schiebetür ist auf Alumi-
niumgrund bemalt, a. m. s.
 
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