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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 28.1917

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Warlich, Hermann: Kriegerheimstätten und Kleinhaus-Baukunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.10024#0171

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INNEN-DEKORATION

ARCHITEKT KARL STOHR —MÜNCHEN

»AACHENER QUELLENHOF« • BUCK IN DIE BAR

KRIEGERHEIMSTATTEN UND KLEINHAUS-BAUKUNST

Wenn nicht alle Zeichen trügen, dann wird nach Be-
endigung dieses größten aller Kriege ein bedeu-
tender Wandel auf dem in sozialer, wirtschaftlicher und
künstlerischer Hinsicht so überaus wichtigen Gebiete des
Kleinhausbaues in Deutschland einsetzen. Die Krieger-
heimstätten-Bewegung hat eine wider alles Erwarten
große Ausbreitung gewonnen, denn nahezu fünf Millionen
deutscher Männer und Frauen haben sich bereit erklärt,
bei dieser sozialen Arbeit mitzuwirken, die nach Bedeu-
tung und Umfang bisher nicht ihresgleichen gehabt hat.
Das ist ein hocherfreuliches Zeichen für den aufrichtigen
und ernsten sozialen Willen unseres deutschen Volkes,
das den hohen Wert des eigenen Heimes auf eigener
Scholle durch diesen Krieg wieder unverlierbar er-
kannt hat. Dieser zähe soziale Wille unseres Volkes
fordert gebieterisch, daß alles, was hier gegenwärtig und
in Zukunft geschieht, nur nach reiflich durchdachten,
sachlich klaren Plänen ausgeführt wird, damit die klugen
und guten Gedanken und Absichten unserer Kleinhaus-
baukünstler jetzt in weitestem Umfang zum vorbildlichen

Ausdruck gelangen. Der Bau von ländlichen und städti-
schen Eigenheimen in einer Zahl, wie sie allein die
Kriegerheimstätten-Bewegung verlangt, muß das Land-
schaftsbild jener Gegenden, wo sie errichtet werden, in
ganz erheblicher Weise beeinflussen. Aller Voraussicht
nach wird es aber bei der Errichtung von zahlreichen
Kriegerheimstätten nicht bleiben. Der Krieg und die mit
ihm in engster Verbindung stehende höhere Wertschät-
zung der vaterländischen Scholle wird die Ursache wer-
den, daß Heimstätten auch von solchen besonders begehrt
werden, die nicht unmittelbar an dem Kriege teilgenom-
men haben. Es ist uns heute zu einer überzeugenden
Gewißheit geworden, daß das Weiterbestehen, die Wohl-
fahrt und die Höherentwickelung unseres deutschen Vol-
kes untrennbar mit seiner besten Wohnweise zusammen-
hängen. — Im Eigenheim, umgeben vom Garten, erblik-
ken wir aber wohl mit Recht die beste Behausung
der Gegenwart und Zukunft. (Grundsätzliches über
diese Fragen bringt das äußerst beachtenswerte Buch von
Adolf Damaschke »Die Bodenreform«, sowie die vom
 
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