INNEN-DEKORATION
251
ARCHITEKT
KARL
PULLICH-
STUTTGART
TÜRGESTALTUNG EINES FESTSAALES TQRBEKRÖNUNG: VERGOLD. ORNAMENT
portiere, bunte Teppiche usw. Der Boden be-
steht aus grauen Plättchen. Die zweite Diele
hat eichenes Holzwerk, grün gemusterte Stoff-
bespannung, altgoldene Leinenvorhänge, bunte
Kissen, Sessel mit weißgemustertem Stoff.
Die Diele in Abb. S. 259, 260 ist schon etwas
leichter, freier gestaltet. Das Holzwerk ist dunkle
Eiche, die Vorhänge sind goldgelb und dunkel-
braun bemustert und der Sessel hat einen dunklen
Wollüberzug. Ein hübsches Stück ist die Kamin-
wand, weiß geputzt, der Kamin Backstein und
Muschelkalk, Sitzbank und Rückwand dunkel-
grünes Lederkissen. — Weiter auf dem Wege
des Asthetisierens finden wir das Wohnzimmer
(Abb. S. 257, sowie farbige Tafel). Auch hier
ist das spärliche Holzwerk Eichenholz, die Wand-
bespannung dagegen schon bedruckter Leinen-
stoff, die Vorhänge sind Rohseide, die Beleuch-
tungskörper Schmiedeeisen, die Möbel dunkel-
poliertes Nußbaumholz. Dazu noch ein Stuckfries,
verhängte Glastüre usw.
Der Saal im Offizierskasino (Abb. S. 258) nähert
sich dann schon dem Barocken, ist allerdings
massiver gehalten, als etwa der Saal auf Abb. S.
250 — 251. Das Holzwerk ist auch hier dunkle Eiche,
die Wände sind weiß gestuckt mit vergoldeten
Profilen, der Spiegelrahmen ist vergoldet und
geschnitzt. Dazu Holzboden, Lüster, einfache
Decke. Ein liebliches Zwischending ist noch die
kleine Weinstube (Abb. S. 263). Das Holz-
werk hell Eichen, die Wände teils gequadert, teils
weiß gestuckt, ein kleiner, buntbemalter Wand-
spiegel gibt den farbigen Punkt.
Zum Schlüsse ist der reichgeschnitzte Biblio-
thektisch (Abb. S. 259) in massivem Eichenholz zu
nennen, der wieder zu des Künstlers vollsten
Formen führt. So ist es ein Genuß sonderglei-
chen, dieser Zweiheit seines Schaffens an diesen
Bildern nachzugehen, nur muß man sich sehr tief
in das Sachliche und Gedankliche versenken,
wenn man ihm folgen will. Es ist vielfach eine
überschwere Kunst, die sich hier auftut, die uns
das Herz nicht leicht macht, ob sie nun streng
niederdeutschartig oder leichter barock sein will.
Denn das muß man Karl Pullich lassen, daß er
uns mächtig in den Bann seiner Vorstellungen
zieht und uns nicht gerne losläßt. Dafür hat er
uns ja auch viel, sehr viel, zu geben. Er gibt
dem Techniker in uns das solide Fügen seiner
Räume und Möbel, die er einfach, aber kunst-
251
ARCHITEKT
KARL
PULLICH-
STUTTGART
TÜRGESTALTUNG EINES FESTSAALES TQRBEKRÖNUNG: VERGOLD. ORNAMENT
portiere, bunte Teppiche usw. Der Boden be-
steht aus grauen Plättchen. Die zweite Diele
hat eichenes Holzwerk, grün gemusterte Stoff-
bespannung, altgoldene Leinenvorhänge, bunte
Kissen, Sessel mit weißgemustertem Stoff.
Die Diele in Abb. S. 259, 260 ist schon etwas
leichter, freier gestaltet. Das Holzwerk ist dunkle
Eiche, die Vorhänge sind goldgelb und dunkel-
braun bemustert und der Sessel hat einen dunklen
Wollüberzug. Ein hübsches Stück ist die Kamin-
wand, weiß geputzt, der Kamin Backstein und
Muschelkalk, Sitzbank und Rückwand dunkel-
grünes Lederkissen. — Weiter auf dem Wege
des Asthetisierens finden wir das Wohnzimmer
(Abb. S. 257, sowie farbige Tafel). Auch hier
ist das spärliche Holzwerk Eichenholz, die Wand-
bespannung dagegen schon bedruckter Leinen-
stoff, die Vorhänge sind Rohseide, die Beleuch-
tungskörper Schmiedeeisen, die Möbel dunkel-
poliertes Nußbaumholz. Dazu noch ein Stuckfries,
verhängte Glastüre usw.
Der Saal im Offizierskasino (Abb. S. 258) nähert
sich dann schon dem Barocken, ist allerdings
massiver gehalten, als etwa der Saal auf Abb. S.
250 — 251. Das Holzwerk ist auch hier dunkle Eiche,
die Wände sind weiß gestuckt mit vergoldeten
Profilen, der Spiegelrahmen ist vergoldet und
geschnitzt. Dazu Holzboden, Lüster, einfache
Decke. Ein liebliches Zwischending ist noch die
kleine Weinstube (Abb. S. 263). Das Holz-
werk hell Eichen, die Wände teils gequadert, teils
weiß gestuckt, ein kleiner, buntbemalter Wand-
spiegel gibt den farbigen Punkt.
Zum Schlüsse ist der reichgeschnitzte Biblio-
thektisch (Abb. S. 259) in massivem Eichenholz zu
nennen, der wieder zu des Künstlers vollsten
Formen führt. So ist es ein Genuß sonderglei-
chen, dieser Zweiheit seines Schaffens an diesen
Bildern nachzugehen, nur muß man sich sehr tief
in das Sachliche und Gedankliche versenken,
wenn man ihm folgen will. Es ist vielfach eine
überschwere Kunst, die sich hier auftut, die uns
das Herz nicht leicht macht, ob sie nun streng
niederdeutschartig oder leichter barock sein will.
Denn das muß man Karl Pullich lassen, daß er
uns mächtig in den Bann seiner Vorstellungen
zieht und uns nicht gerne losläßt. Dafür hat er
uns ja auch viel, sehr viel, zu geben. Er gibt
dem Techniker in uns das solide Fügen seiner
Räume und Möbel, die er einfach, aber kunst-