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Jahrbücher für Kunstwissenschaft — 2.1869

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Waagen, Gustav Friedrich: Ueber in Spanien vorhandene Gemälde: Handzeichnungen und Miniaturen
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https://doi.org/10.11588/diglit.51374#0009

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Heber in Spanien vorhandene Gemälde, Handzeichnungen
und Miniaturen.
Von
G. F. Waagen.
(Schluss).
Denkmäler der spanischen Malerschule. Die Miniaturmalerei.
AA ie in den andern Ländern Europas, in welchen die Malerei im Mittel-
alter mit Erfolg ausgeübt worden ist, von den Denkmäler grösseren Umfangs,
mit Ausnahme von Italien, bis zu Anfang des 15. Jahrhunderts so wenig
erhalten ist, dass wir, um von dem Crange derselben eine anschauliche Vor-
stellung zu gewinnen, vorzugsweise auf die Miniaturen angewiesen sind, wo-
mit weltliche und geistliche Fürsten, oder Kirchen und Klöster eine grosse
Anzahl von Manuscripten haben schmücken lassen, so ist es auch mit Spanien
der Fall. Ich hatte mir daher bei meiner Reise nach diesem Lande vorge-
nommen die spanischen Miniaturen zu einem der vornehmsten Gegenstände
meines Studiums zu machen. Aus verschiedenen Gründen habe ich indess
dasselbe auf eine sehr mässige Anzahl von Manuscripten beschränkt. Die
eigenthümlichen Zustände, in welchen sich Spanien bis gegen den Ausgang
des 15. Jahrhunderts befand, der beständige Kriegszustand gegen die Araber,
wie die Kämpfe der kleinen Staaten untereinander, ganz besonders aber die
zahlreichen Empörungen innerhalb derselben, liessen bis dahin eine eigen-
thümliche Entwickelung der Malerei nicht zu Stande kommen. Die noth-
wendige Folge hievon war, dass die Form der Malereien, welche die Kirche
in Spanien noch ausschliesslicher, als in anderen Ländern in sehr grossem
Maasse in Anspruch nahm, durch die solcher Nationen bestimmt wurde,
welche darin schon früh zu einer eigenthümlichen Ausbildung gelangt waren,
und mit Spanien in näherer Beziehung standen. Dieses Verhältniss hat sich
wie ich mich überzeugt habe, auch durchaus auf die in Spanien bis zum
Jahrbücher für Kunstwissenschaft. II. 1
 
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