Wolfgang Frölich von Olinntz.
(An den Herausgeber der Jahrbücher f. K. - W.)
Ich mache Ihnen Mittheilung von einem deutschen Künstler der mir
zum ersten Male vorgekommen Meister Wolfgang Frölich aus
Olmütz, dessen Name und Arbeiten ich soeben in einem Manuskript ge-
funden habe. Dieses Manuskript ist ein Foliopergamentband, enthaltend
die Stadtrechte von Znaim in Mähren, von untadeliger Erhaltung. Der
Band enthält 385 Folioblätter in Pergament, ist von Wolfgang Frölich ge-
schrieben, und mit Miniaturen verziert.
Die Stadt Znaim hat diesen prachtvollen Text ihrer Stadtrechte jeder
Zeit in Ehren gehalten. Im J. 1562 wurde das Buch neu in Sammt ge-
bunden, mit Silberbeschlägen und Schliessen im Renaissancestyle versehen;
die ersteren tragen die Jahreszahl 1562. Das Buch wurde nur selten vor-
gezeigt; der Freundlichkeit des Bürgermeisters Wandrasch und der Stadt-
vertretung verdanke ich die zeitweilige Uebertragung des Werkes in das
k. k. österr. Museum, und habe daher jetzt Gelegenheit das Werk genau
kennen zu lernen.
Auf der ersten Seite bringt das Werk eine Widmung an den Leser in
Distichen; die letzten zwei lauten:
Contulit ast magno me Steffanus ille labore
De Wischaw, doctus non minus atque pius
Scripsit et expinxit Wolfgangus Olomucensis
Cui nomen Frölich candida vita dedit.
Dann folgt die Bestätigungsurkunde der Stadtrechte von Ladislaus
König von Ungarn und Böhmen vom J. 1523, und eine Beglaubigung vom
J. 1525 von Seite des Leonhard Dobrohoft, Doctor der Rechte und Lector
der Universität zu Wien.
Dann folgen der Index „Tittel oder Rubriken zu deutsch des gantzen
Municipal der kuniglichen und löblichen Statt Znaym“ und darauf der Text
der Stadtrechte selbst; in einigen Theilen lateinisch, bei weitem dem
grössten Theile nach in deutscher Sprache.
Die Grösse der Folioblätter ist 20“ 3“‘ h. 1 4“ br (Wiener Maass) —
(An den Herausgeber der Jahrbücher f. K. - W.)
Ich mache Ihnen Mittheilung von einem deutschen Künstler der mir
zum ersten Male vorgekommen Meister Wolfgang Frölich aus
Olmütz, dessen Name und Arbeiten ich soeben in einem Manuskript ge-
funden habe. Dieses Manuskript ist ein Foliopergamentband, enthaltend
die Stadtrechte von Znaim in Mähren, von untadeliger Erhaltung. Der
Band enthält 385 Folioblätter in Pergament, ist von Wolfgang Frölich ge-
schrieben, und mit Miniaturen verziert.
Die Stadt Znaim hat diesen prachtvollen Text ihrer Stadtrechte jeder
Zeit in Ehren gehalten. Im J. 1562 wurde das Buch neu in Sammt ge-
bunden, mit Silberbeschlägen und Schliessen im Renaissancestyle versehen;
die ersteren tragen die Jahreszahl 1562. Das Buch wurde nur selten vor-
gezeigt; der Freundlichkeit des Bürgermeisters Wandrasch und der Stadt-
vertretung verdanke ich die zeitweilige Uebertragung des Werkes in das
k. k. österr. Museum, und habe daher jetzt Gelegenheit das Werk genau
kennen zu lernen.
Auf der ersten Seite bringt das Werk eine Widmung an den Leser in
Distichen; die letzten zwei lauten:
Contulit ast magno me Steffanus ille labore
De Wischaw, doctus non minus atque pius
Scripsit et expinxit Wolfgangus Olomucensis
Cui nomen Frölich candida vita dedit.
Dann folgt die Bestätigungsurkunde der Stadtrechte von Ladislaus
König von Ungarn und Böhmen vom J. 1523, und eine Beglaubigung vom
J. 1525 von Seite des Leonhard Dobrohoft, Doctor der Rechte und Lector
der Universität zu Wien.
Dann folgen der Index „Tittel oder Rubriken zu deutsch des gantzen
Municipal der kuniglichen und löblichen Statt Znaym“ und darauf der Text
der Stadtrechte selbst; in einigen Theilen lateinisch, bei weitem dem
grössten Theile nach in deutscher Sprache.
Die Grösse der Folioblätter ist 20“ 3“‘ h. 1 4“ br (Wiener Maass) —