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Jahrbücher für Kunstwissenschaft — 2.1869

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Urkunden zur Baugeschichte des Mittelalters
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https://doi.org/10.11588/diglit.51374#0105

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Urkunden zur Baugeschichte des Mittelalters.
Sämmtliche im Folgenden mitgetheilte Urkunden sind bisher unge-
druckt, mit Ausnahme von I. und II., welche in den Verhandlungen des Ver-
eins für Kunst und Alterthum in Ulm und Oberschwaben, 7. Bericht 1850,
S. 25 ff., und XXVI., welche ich in meiner Kunstgeschichte Ulms im Mittel-
alter S. 99 veröffentlichte. Sie stammen alle aus den Kirchen- oder Raths-
archiven von Ulm, Esslingen, Nördlingen und Bopfingen und sind bisher,
freilich in nur sehr untergeordneter und fragmentarischer Weise benützt
worden von meinem verstorbenen Freunde Dr. Carl Pfaff, in einem kleinen
Schriftchen, die Künstlerfamilie Böblinger, 1863, worin er obendrein, leider
durch meine Schuld, in Betreff des jüngern Hans Böblinger, in einen Irrthum
gerieth, und von mir, aber gleichfalls nur in einer gegebenen bestimmten
Richtung, in meiner Kunstgeschichte Ulms. Man muss sie vollständig und im
Zusammenhänge lesen und studiren, um einigen Einblick zu gewinnen in
die Lebensverhältnisse hochberühmter Baumeister aus der Familie der En-
singer und Böblinger und Anderer, in die Organisation und den Zusammen-
hang der Bauhütten und ihr Verhältniss zu den städtischen Obrigkeiten, so-
wie in die Baugeschichte der Münster und Kirchen zu Ulm, Esslingen, Nörd-
lingen, Memmingen, München, Frankfurt, Constanz, Ueberlingen, Schwä-
bisch-Gmünd und anderen Orten des südlichen Deutschlands. Zum Belege
hiefür und zur Veranlassung einer ausgiebigem Verwerthung dieser Urkunden,
welche sich vom Ende des 14. Jahrhunderts bis in den Anfang des 16. er-
strecken und mir fast ausnahmslos im Original vorlagen und zum Theil
noch vorliegen, auch neuerdings wiederholt verglichen worden sind, mögen
folgende kurze Bemerkungen dienen.
Aus der Urkunde I. konnte zuerst die Reihenfolge der ältesten Bau-
meister am Münster, Meister Heinrich der ältere, Meister Michel und Meister
Heinrich der jüngere (1377—1390) festgestellt werden. Die Urkunde II.
zeigt, in welch ausgedehnter Weise, selbst durch Uebertragung des Ablasses
von einem so berühmten Wallfahrtsorte wie Marien Einsideln auf die Marien-
(Münster) Kirche zu Ulm der Ablass zur Ausführung solch grossartiger
Werke benützt wurde. Die Urkunden III.—XII: XIV. und XVI.—XVIII.
Jahrbücher für Kunstwissenschaft. II. 7
 
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