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Parthey, Gustav: Miniaturen aus dem VIII. oder IX. Jahrhundert
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.51374#0180
Miniaturen ans dem VIII, oder IX. Jahrhundert.
In der vatikanischen Bibliothek befindet sich eine wenig gekannte
griechische Handschrift, auf welche wir die Aufmerksamkeit der Kunst-
historiker zu lenken wünschen. Sie enthält die Topographia christiana des
Cosmas Indicopleustes, eines ägyptischen Mönches aus dem 6. Jahrhundert.
Montfaucon hat das von abenteuerlichen Ansichten strotzende Werk aus
einer Florentiner Handschrift mit Benutzung der römischen, herausgegeben:
Nova collectio patrum. Paris, 1706. fol. t. 2. p. 141 ff. Auf der Tafel zu
pag. 145 sind mehrere Zeichnungen, vermuthlich nach der Florentiner Hand-
schrift, verkleinert gestochen.
Di'e römische Handschrift ist ein Pergamentcodex aus dem 8. oder 9.
Jahrhundert von einer schönen deutlichen Uncialschrift mit sehr wenig Kor-
recturen. Die 123 Blätter haben je 12^2 Zoll Rhein, im Quadrat; zwei
Kolumnen von je 31 oder 32 Zeilen; die Ueberschriften der Bücher roth,
sonst keine bunten Initialen. Im Katalog steht diese Handschrift unter :
Anonymus Vatic. 699. graec.
Durch das ganze Werk sind eine grosse Menge von vorzüglichen Minia-
turen vertheilt, die oft im Texte stehn, oft auch ganze Seiten füllen. Die
häufigen griechischen Beischriften sind fast alle noch leserlich, und geben die
Erklärung der dargestellten Vorgänge, sonst haben manche Blätter durch
die Zeit gelitten. Die Zeichnung ist nicht immer correct, deutet aber auf
gute Vorbilder, der Faltenwurf folgt durchaus antiken Mustern, die Farben
sind mit geschmackvoller Mischung und grosser Sicherheit behandelt. Gold-
grund findet sich nicht, wohl aber Anwendung einer dauerhaften Gold-
farbe. Sehr viele Figuren, besonders die des A. und N. Testamentes tragen
Heiligenscheine.
Die Reihe der Miniaturen ist folgende; einige unbedeutende, nur aus
einfachen Linien bestehende Zeichnungen sind weggelassen.
Fol. 1 2a- Zwischen zwei Palmen steht eine Antelope.
Fol. 12b. Abbildung des ptolemäischen Thronsessels in der Nähe von
Andulis, von dem Cosmas zwei griechische Inschriften kopirte. Monumentum
In der vatikanischen Bibliothek befindet sich eine wenig gekannte
griechische Handschrift, auf welche wir die Aufmerksamkeit der Kunst-
historiker zu lenken wünschen. Sie enthält die Topographia christiana des
Cosmas Indicopleustes, eines ägyptischen Mönches aus dem 6. Jahrhundert.
Montfaucon hat das von abenteuerlichen Ansichten strotzende Werk aus
einer Florentiner Handschrift mit Benutzung der römischen, herausgegeben:
Nova collectio patrum. Paris, 1706. fol. t. 2. p. 141 ff. Auf der Tafel zu
pag. 145 sind mehrere Zeichnungen, vermuthlich nach der Florentiner Hand-
schrift, verkleinert gestochen.
Di'e römische Handschrift ist ein Pergamentcodex aus dem 8. oder 9.
Jahrhundert von einer schönen deutlichen Uncialschrift mit sehr wenig Kor-
recturen. Die 123 Blätter haben je 12^2 Zoll Rhein, im Quadrat; zwei
Kolumnen von je 31 oder 32 Zeilen; die Ueberschriften der Bücher roth,
sonst keine bunten Initialen. Im Katalog steht diese Handschrift unter :
Anonymus Vatic. 699. graec.
Durch das ganze Werk sind eine grosse Menge von vorzüglichen Minia-
turen vertheilt, die oft im Texte stehn, oft auch ganze Seiten füllen. Die
häufigen griechischen Beischriften sind fast alle noch leserlich, und geben die
Erklärung der dargestellten Vorgänge, sonst haben manche Blätter durch
die Zeit gelitten. Die Zeichnung ist nicht immer correct, deutet aber auf
gute Vorbilder, der Faltenwurf folgt durchaus antiken Mustern, die Farben
sind mit geschmackvoller Mischung und grosser Sicherheit behandelt. Gold-
grund findet sich nicht, wohl aber Anwendung einer dauerhaften Gold-
farbe. Sehr viele Figuren, besonders die des A. und N. Testamentes tragen
Heiligenscheine.
Die Reihe der Miniaturen ist folgende; einige unbedeutende, nur aus
einfachen Linien bestehende Zeichnungen sind weggelassen.
Fol. 1 2a- Zwischen zwei Palmen steht eine Antelope.
Fol. 12b. Abbildung des ptolemäischen Thronsessels in der Nähe von
Andulis, von dem Cosmas zwei griechische Inschriften kopirte. Monumentum