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Bibliographie und Auszüge
DOI article:Förster, Ernst: Die Frescomalereien in der S. Magdalenen-Capelle im Bargello zu Florenz
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.51374#0375
BIBLIOGRAPHIE UND AUSZÜGE.
Die Frescomalereien in der S. Magdalenen-Capelle im Bargello
zu Florenz.
Eine nicht unbedeutende Untersuchung beschäftigt gegenwärtig die ita-
lienischen Kunstschriftsteller. Es handelt sich um die Autorschaft der Ge-
mälde der ehemaligen S. Magdalenen-Capelle im Bargello oder Palazzo del
Podesta in Florenz. Bekanntlich hält man sie nach der Angabe Vasari’s, so-
wie der älteren des Ghiberti für eine Arbeit von Giotto, und Crowe und Caval-
caselle (History of painting in Italy I. p. 260) nehmen für die Zeit der Aus-
führung den Anfang des 14. Jahrhunderts, noch vor den Fresken in Padua
in Anspruch. Dieser Annahme sind vor einiger Zeit die rühmlichst bekann-
ten florentinischen Kunstgelehrten Gaetano Milanesi und Luigi Passerini
entgegengetreten und haben die Wandgemälde des Bargello dem Giotto ab-
gesprochen. Die Veranlassung war ihnen beim Centenarium Dante’s gege-
ben worden in einer Aufforderung von Seiten des Ministeriums des Öffentli-
chen Unterrichts, ihre Ansicht kund zu geben und zu begründen darüber,
welches das älteste authentische Bildniss von Dante sei? Das Ergebniss
ihrer Untersuchungen (mitgetheilt in No. 17 des Giornale del Centenario di
Dante) fand mehrfachen Widerspruch von Seiten mehrer Schriftsteller, na-
mentlich von G. B. Cavalcaselle und von Pietro Selvatico; desgleichen von
G. Gargani und G. N. Monti; die sich gegen die Behauptung Milanesi’s auf-
lehnten, dass besagte Malereien (mit dem Bildniss Dante’s) nicht von Giotto
seien. Dies hat eine neue Schrift von Milanesi und Passerini zur Folge ge-
habt, die mir wichtig genug scheint, um ihren wesentlichen Inhalt den Freun-
den italienischer Kunstgeschichte mitzutheilen.*) Sie haben es indess nur
mit Selvatico und Cavalcaselle zu thun, und zwar ohne Unwillen, und viel-
mehr mit Freude, da dieselben ihre abweichenden Ansichten mit jener der
Wissenschaft allein entsprechenden Ruhe und Mässigung aussprechen, wäh-
*) Ich erlaube mir statt Milanesi und Passerini immer nur Milanesi, anstatt
Crowe und Cavalcaselle immer nur den letzteren zu nennen.
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Die Frescomalereien in der S. Magdalenen-Capelle im Bargello
zu Florenz.
Eine nicht unbedeutende Untersuchung beschäftigt gegenwärtig die ita-
lienischen Kunstschriftsteller. Es handelt sich um die Autorschaft der Ge-
mälde der ehemaligen S. Magdalenen-Capelle im Bargello oder Palazzo del
Podesta in Florenz. Bekanntlich hält man sie nach der Angabe Vasari’s, so-
wie der älteren des Ghiberti für eine Arbeit von Giotto, und Crowe und Caval-
caselle (History of painting in Italy I. p. 260) nehmen für die Zeit der Aus-
führung den Anfang des 14. Jahrhunderts, noch vor den Fresken in Padua
in Anspruch. Dieser Annahme sind vor einiger Zeit die rühmlichst bekann-
ten florentinischen Kunstgelehrten Gaetano Milanesi und Luigi Passerini
entgegengetreten und haben die Wandgemälde des Bargello dem Giotto ab-
gesprochen. Die Veranlassung war ihnen beim Centenarium Dante’s gege-
ben worden in einer Aufforderung von Seiten des Ministeriums des Öffentli-
chen Unterrichts, ihre Ansicht kund zu geben und zu begründen darüber,
welches das älteste authentische Bildniss von Dante sei? Das Ergebniss
ihrer Untersuchungen (mitgetheilt in No. 17 des Giornale del Centenario di
Dante) fand mehrfachen Widerspruch von Seiten mehrer Schriftsteller, na-
mentlich von G. B. Cavalcaselle und von Pietro Selvatico; desgleichen von
G. Gargani und G. N. Monti; die sich gegen die Behauptung Milanesi’s auf-
lehnten, dass besagte Malereien (mit dem Bildniss Dante’s) nicht von Giotto
seien. Dies hat eine neue Schrift von Milanesi und Passerini zur Folge ge-
habt, die mir wichtig genug scheint, um ihren wesentlichen Inhalt den Freun-
den italienischer Kunstgeschichte mitzutheilen.*) Sie haben es indess nur
mit Selvatico und Cavalcaselle zu thun, und zwar ohne Unwillen, und viel-
mehr mit Freude, da dieselben ihre abweichenden Ansichten mit jener der
Wissenschaft allein entsprechenden Ruhe und Mässigung aussprechen, wäh-
*) Ich erlaube mir statt Milanesi und Passerini immer nur Milanesi, anstatt
Crowe und Cavalcaselle immer nur den letzteren zu nennen.
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