Die Glasgeiiiälde des gothisclien Hauses zu Wörlitz.
Der Verf. des vor einiger Zeit erschienenen Verzeichnisses der in
den Gebäuden des herzoglichen Gartens zu Wörlitz aufbewahr-
ten Kunstgegenstände*) hat dem Publikum einen weiteren Bericht über
die im dortigen sogenannten gothischen Hause befindlichen Glasgemälde ver-
sprochen. Derselbe kommt in Folgendem seinem Versprechen nach.
Das gothische Haus zu Wörlitz ist in der zweiten Hälfte des vorigen
Jahrhunderts gleichzeitig mit dem bekannten Wörlitzer Garten in langen
Zwischenräumen nach und nach entstanden. Ursprünglich zur Gärtnerwoh-
nung bestimmt, wurde es später vom Herzoge Franz von Anhalt-Dessau,
dem Gründer sämmtlicher Wörlitzer Anlagen, selbst oft während der Som-
merzeit bewohnt und zugleich zu einem Sammelpuncte verschiedener, zum
Theil höchst anziehender und wichtiger Kunstgegenstände gemacht. Die in
demselben befindliche Gemäldesammlung enthält Gemälde von A. Dürer,
H. Holbein, Memling, L. Cranach dem Aeltern und dem Jüngern, M. Grttne-
waldt u. s. w. Ebenso enthält eine hier aufbewahrte Sammlung von Waffen,
Gefässen, Meubles u. drgl. viel Schönes und Seltenes und was endlich die
daselbst vorhandene Sammlung alter Glasmalereien betrifft, so wird
der nachstehende Bericht in sich den besten Beweis für ihre Vortrefflichkeit
enthalten.
Die Sammlung alter Glasmalereien besteht aus einer bedeutenden Reihe
von Scheiben aus der Zeit vom Ende des 15. bis zum Ende des 17. Jahr-
hunderts und somit dürfen wir schon mit dem günstigen Vorurtheil an diese
Sammlung treten, in ihr etwas von den Leistungen, welche die Glasmalerei
auf ihrer höchsten Höhe, wie kurze Zeit vor und nach derselben, hervor-
gebracht, zu finden.
Der Ucberlieferung zufolge sind die Glasgemälde dieser Sammlung meist
durch Lavater für den Herzog Franz in der Schweiz aufgekauft wor-
*) Dessau, Hofbuchdruckerei von H. Heybruck. Preis 5 Sgr.
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Der Verf. des vor einiger Zeit erschienenen Verzeichnisses der in
den Gebäuden des herzoglichen Gartens zu Wörlitz aufbewahr-
ten Kunstgegenstände*) hat dem Publikum einen weiteren Bericht über
die im dortigen sogenannten gothischen Hause befindlichen Glasgemälde ver-
sprochen. Derselbe kommt in Folgendem seinem Versprechen nach.
Das gothische Haus zu Wörlitz ist in der zweiten Hälfte des vorigen
Jahrhunderts gleichzeitig mit dem bekannten Wörlitzer Garten in langen
Zwischenräumen nach und nach entstanden. Ursprünglich zur Gärtnerwoh-
nung bestimmt, wurde es später vom Herzoge Franz von Anhalt-Dessau,
dem Gründer sämmtlicher Wörlitzer Anlagen, selbst oft während der Som-
merzeit bewohnt und zugleich zu einem Sammelpuncte verschiedener, zum
Theil höchst anziehender und wichtiger Kunstgegenstände gemacht. Die in
demselben befindliche Gemäldesammlung enthält Gemälde von A. Dürer,
H. Holbein, Memling, L. Cranach dem Aeltern und dem Jüngern, M. Grttne-
waldt u. s. w. Ebenso enthält eine hier aufbewahrte Sammlung von Waffen,
Gefässen, Meubles u. drgl. viel Schönes und Seltenes und was endlich die
daselbst vorhandene Sammlung alter Glasmalereien betrifft, so wird
der nachstehende Bericht in sich den besten Beweis für ihre Vortrefflichkeit
enthalten.
Die Sammlung alter Glasmalereien besteht aus einer bedeutenden Reihe
von Scheiben aus der Zeit vom Ende des 15. bis zum Ende des 17. Jahr-
hunderts und somit dürfen wir schon mit dem günstigen Vorurtheil an diese
Sammlung treten, in ihr etwas von den Leistungen, welche die Glasmalerei
auf ihrer höchsten Höhe, wie kurze Zeit vor und nach derselben, hervor-
gebracht, zu finden.
Der Ucberlieferung zufolge sind die Glasgemälde dieser Sammlung meist
durch Lavater für den Herzog Franz in der Schweiz aufgekauft wor-
*) Dessau, Hofbuchdruckerei von H. Heybruck. Preis 5 Sgr.
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