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Jahrbücher für Kunstwissenschaft — 2.1869

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Förster, Ernst: Entgegnugen und Berichtigungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.51374#0360

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Entgegnungen und Berichtigungen
sind ein so unangenehmes Geschäft, dass man sich in eigentlich schaffender
Thätigkeit nur ungern dadurch unterbrechen, und den Dingen lieber ihren
Lauf lässt. Nun bin ich aber wiederholt auf „Flüchtigkeiten“ hingewiesen
worden, die mir mit Bezug auf meinen „Raphael“ in diesen Blättern (Jahr-
gang 1868 p. 208 ff) vorgeworfen worden, dass ich mich doch endlich ver-
anlasst sehe, das Wort dagegen zu ergreifen ; zumal da der Tadel von einer
von mir hochgeachteten Persönlichkeit ausgeht und in dem ruhigen und
würdigen Ton gehalten ist, der den Mann der Wissenschaft und der hohem
Bildung kennzeichnet. Herr Alfred von Reumont rügt an oben bezeichneter
Stelle, dass ich (in m. Raphael I. p. 176) „irrig di Rovere schreibe und eben
so irrig Frau Giovanna wiederholt zur Herzogin von Urbino mache.“ Ich
nenne die Schwester des Herzogs von Urbino zweimal: zuerst bei der Be-
schreibung des Hofes von Urbino (Bd. I. p. 27.) und zwar ausdrücklich
„Herzogin von Sora, Johanna della Rovere“; sodann I. p. 176 in
unmittelbarer Verbindung mit ihrem Empfehlungsbrief an den Gonfaloniere
Soderini in Florenz, „Herzogin von Sora, Johanna di Rovere“, weil
sie sich selbst in diesem Briefe „Johanna Feltria di Ruvere, Herzogin
von Sora, Präfectin von Rom“ unterschreibt. — Wenn der Setzer sie
p. 177. in der laufenden Ueberschrift der Seite als „Herzogin von Urbino“
bezeichnet und der Corrector es übersehen hat, so bitte ich, desshalb weder
mit dem Einen, noch mit dem Andern ins Gericht zu gehen; im Texte heisst
sie nur „Herzogin von Sora.“ — Den Brief selbst betreffend halte ich (Passa-
vants Verbesserung der fehlerhaften Stelle angenommen) für ächt, da er an
innerer Unwahrscheinlichkeit nicht leidet, und für die Unächtheit keine Be-
weise vorliegen; wie denn auch H. v. Reumont neben seinem Zweifel auch
beachtungswerthe Gründe für die Aechtheit anführt.
An einer andern Stelle bei Gelegenheit der Galatea in der Farnesina
sagt H. v. Reumont: „Die zuerst von Marchese Haus, dann von Rumohr an-
genommene Ansicht, dass es sich hier nicht um die Galatea, sondern um den
Triumph der Venus handelt, ist weder durch Passavant noch durch Förster
(II. 125) widerlegt. Es ist hier Apulejus, der den Gegenstand geboten hat,
 
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