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Jahrbücher für Kunstwissenschaft — 2.1869

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Die "Laurea" zum Triumphzuge Kaiser Maximilians I. und zwei Gemälde von Haus von Kulmbach
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https://doi.org/10.11588/diglit.51374#0183

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Die „Laurea“ zum Triumplizuge Kaiser Maximilians I.
und zwei Gemälde von Hans von Kulmbach.
1.
Der schönste Lohn, der dem kritischen Forscher zuTheil werden kann,
bleibt immer die Bestätigung der aus unzulängligem Materiale gewonnenen
Urtheile durch später erst auftauchende Zeugnisse und Thatsachen. Solch
ein glücklicher Fund wirkt wie die Gegenprobe in einer Rechnung; er be-
ruhigt uns über das immerhin bange Wagniss ganz selbständigen Vorgehens
und flosst uns das hierbei nöthige Vertrauen ein zum eigenen Auge, zur
Folgerichtigkeit des eigenen Denkens. Wenn mich nun eine derartige Ver-
anlassung zu den folgenden Mittheilungen drängt, so gebe ich dieser Stim-
mung doch nur in der UeberzeugungRaum, dass meine neuen Entdeckungen
nicht blos eine retrospective Bedeutung, sondern auch einen positiven Werth
für das Fortschreiten unserer Wissenschaft haben dürften.
Es sind uns bekanntlich zwei Briefe Kaiser Maximilians an Wilibald
Pirckheimer aus dem Jahre 1518 erhalten, in deren erstem, vom 5. Februar,
sich der Kaiser bei dem Nürnberger Rathsherrn bedankt für eine „Lauream“
(Lorbeerkranz), so dieser ihm vor wenigen Tagen zugeschickt habe und die
in des Kaisers Triumph gehörig.“ Fraglich war in dieser Stelle nicht weniger
als was 1. unter „Laurea“ und was 2. unter „Triumph“ zu verstehen sei,
ob die Ehrenpforte, der Wagen oder der Zug? Die Lösung dieser Räthsel
versuchte zuerst A. v.Zahn in: Dürers Kunstlehre, Leipzig 1866. S. 31 dahin,
dass er hinter „Laurea“ ein verlesenes „Livrea“ d. h. Devise unter Triumph
den Ehrenwagen Dürer s vermuthend, auf den erklärenden Text zur Pirck?
heimerschen Allegorisierung jenes Wagens hinauskam. Im Gegensätze zu
dieser Annahme konnte ich in der Abhandlung: Dürer’s Triumphwagen etc.
Mittheilungen der Wiener Centralcommission XIII. Band, pag. 136, Note 2
unter „Triumph“ nur den seit Bartsch Burgkmairn ganz zugeschriebenen
Triumphzug verstehen. Seitdem habe ich aber auch die, nicht wie ich dort
noch glaubte, lateinischen, sondern deutschen Originalbriefe, derzeit auf der
 
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