DOI Heft:
Original-Beiträge für das Jahrbuch
DOI Artikel:Schaschek, Josef: Mittheilungen aus der Praxis über Bromsilbergelatineplatten
DOI Artikel:Schrank, Ludwig: Farbige Reproductionen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.42281#0241
Farbige Reproductionen.
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bräuchlichen Eisen-Oxalat Entwickler gelegt, welcher mit dem
gleichen Quantum Wasser verdünnt wird.
Unter fortwährender Bewegung lässt man die Platte so
lange darin, bis auch auf der Rückseite die Schichte gleieh-
müssig grau-grün gefärbt erscheint, und in der Durchsicht
die ursprüngliche schwarz-graue 'Farbe deutlich sichtbar wird.
Eodann wird sehr gut gewaschen und getrocknet. Lässt man
die Platte länger als nothig in dieser Lösung, so drehen sich
die Schatten um und das Negativ wird unbrauchbar.
Das so behandelte Negativ sieht nach dem Trocknen, wie
eine frisch entwickelte Platte aus, die Gelb-Färbung ist völlig
verschwunden und man erhält brillante Copien.
Farbige Reproductionen.
Von Ludwig Schrank in Wien.
Als im Jahre 1869 zuerst Ducas de Hauron die photo-
graphische Welt mit dem genialen Gedanken überraschte,
irgend ein farbiges Bild photographisch in seine Grundfarben
zu zerlegen und auf diese Weise mehrere Negative herzustellen,
die dem Gesammtgebiete irgend einer der Hauptfarben Roth,
Blau oder Gelb entsprechen, habe ich mich damals — gewiss
nicht in der Absicht die hohen Verdienste des französischen
Erfinders zu schmälern, — veranlasst gefunden (photo-
graphische Correspondenz vom Jahre 1869) zu erzählen, dass
auch bei uns schon vor längerer Zeit etwa 1865 von Seite
der HerrenGottlieb Reiffenstein und Baron Ransonnet,
— wovon der erstere hübsche Photolithographien im Halbton
mittels des Asphaltverfahrens erzeugte, der letztere aber ein
Ethnograph und ausgezeichneter Aquarellmaler war — Ver-
suche angestellt wurden, die den gleichen Zweck verfolgten,
und die unzweifelhaft geglückt wären, wenn man damals
schon die Bromsllberemulsionsplatte gekannt hätte. Mit dem
?u jener Zeit üblichen nassen Jodsilberverfahren misslangen
Jedoch die Experimente, und die weitere Verfolgung wurde
durch die Theiinahme des Freiherrn v. Ransonnet an der
damals von der österr. Regierung ausgerüsteten ostasiatischen
Expedition unterbrochen.
Gleichwohl erscheinen gegenwärtig, wo die Reproduetions-
Bhotographie daran geht, nach Bildern farbige Copien zu
erzeugen, alle auf den damaligen Versuch Bezug nehmenden
Beminiscenzen interessant.
14*
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bräuchlichen Eisen-Oxalat Entwickler gelegt, welcher mit dem
gleichen Quantum Wasser verdünnt wird.
Unter fortwährender Bewegung lässt man die Platte so
lange darin, bis auch auf der Rückseite die Schichte gleieh-
müssig grau-grün gefärbt erscheint, und in der Durchsicht
die ursprüngliche schwarz-graue 'Farbe deutlich sichtbar wird.
Eodann wird sehr gut gewaschen und getrocknet. Lässt man
die Platte länger als nothig in dieser Lösung, so drehen sich
die Schatten um und das Negativ wird unbrauchbar.
Das so behandelte Negativ sieht nach dem Trocknen, wie
eine frisch entwickelte Platte aus, die Gelb-Färbung ist völlig
verschwunden und man erhält brillante Copien.
Farbige Reproductionen.
Von Ludwig Schrank in Wien.
Als im Jahre 1869 zuerst Ducas de Hauron die photo-
graphische Welt mit dem genialen Gedanken überraschte,
irgend ein farbiges Bild photographisch in seine Grundfarben
zu zerlegen und auf diese Weise mehrere Negative herzustellen,
die dem Gesammtgebiete irgend einer der Hauptfarben Roth,
Blau oder Gelb entsprechen, habe ich mich damals — gewiss
nicht in der Absicht die hohen Verdienste des französischen
Erfinders zu schmälern, — veranlasst gefunden (photo-
graphische Correspondenz vom Jahre 1869) zu erzählen, dass
auch bei uns schon vor längerer Zeit etwa 1865 von Seite
der HerrenGottlieb Reiffenstein und Baron Ransonnet,
— wovon der erstere hübsche Photolithographien im Halbton
mittels des Asphaltverfahrens erzeugte, der letztere aber ein
Ethnograph und ausgezeichneter Aquarellmaler war — Ver-
suche angestellt wurden, die den gleichen Zweck verfolgten,
und die unzweifelhaft geglückt wären, wenn man damals
schon die Bromsllberemulsionsplatte gekannt hätte. Mit dem
?u jener Zeit üblichen nassen Jodsilberverfahren misslangen
Jedoch die Experimente, und die weitere Verfolgung wurde
durch die Theiinahme des Freiherrn v. Ransonnet an der
damals von der österr. Regierung ausgerüsteten ostasiatischen
Expedition unterbrochen.
Gleichwohl erscheinen gegenwärtig, wo die Reproduetions-
Bhotographie daran geht, nach Bildern farbige Copien zu
erzeugen, alle auf den damaligen Versuch Bezug nehmenden
Beminiscenzen interessant.
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