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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 3.1888

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Furtwängler, Adolf: Studien über die Gemmen mit Künstlerinschriften, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.36646#0328

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Platz an dem Altäre gewählt, während er die Bezeichnung des Besitzers an hervor-
ragender Steile oben im Felde anbrachte. Es ist dies vollkommen analog dem Ver-
fahren des Dexamenos in dem oben S. 203 besprochenen Falle.
Gewifs war Felix ein Zeitgenosse des Dioskurides, da er die gleiche Rich-
tung wie dieser verfolgt; wenn er den griechischen Meister auch nicht erreichte, so
strebt er ihm doch nach und versucht sich an denselben Aufgaben; er giebt die
auf ein berühmtes Gemälde oder malerisches Relief zurückgehende Composition
des Palladionraubs vollständig, aus welcher Dioskurides, Solon und die gleich zu
nennenden Polykleitos und Gnaios nur Theile genommen haben. Wir werden noch
mehrere Männer römischen Namens kennen lernen, die sich um diese Zeit den
Steinschneidern griechischen Namens anschlossen, welche dieselbe Art zu signieren
anwendeten und sich der griechischen Sprache bedienten.
Poly kl eitos.
Taf. 8, 28 (nach der Stoschischen Glaspaste). Garneol, an der einen Seite
stark verletzt; zu Anfang vorigen Jahrhunderts im Besitze Andreini's zu Florenz.
Ein Glasabgufs in der Stoschischen Sammlung zu Berlin. Vgl. Brunn S. 5/8.
Diomedcs mit dem Palladion; unten bekleidete Leiche; rechts Statue auf
Säule. Das Bild entspricht ganz der Gemme des Dioskurides; nur fehlt der Kranz
am Altar. Die Flaltung Diomed's ist noch elastischer zusammengekauert, indem
der Oberkörper noch etwas weiter vorgebeugt ist; der Kopf ist deshalb ein wenig
mehr in den Nacken geworfen. Auch die Arbeit ist der des Dioskurides sehr ver-
wandt, wenn auch nicht so schön; so ist das Gewand weniger leicht und elegant.
Die Inschrift steht an derselben Stelle wie die des Dioskurides von unten nach
oben in gerader Linie; sie ist vorzüglich, so wie sie einem Fälscher zu Anfang vorigen
Jahrhunderts niemals möglich gewesen wäre; sie giebt denen des Dioskurides an
Schönheit und Eleganz nichts nach. Sie lautet riOAYKA6ITOY. Die Buchstaben sind
ganz wie die des Dioskurides mit kleinen Kugeln versehen; die Hasten sind dünn,
aber von sehr sicherem schönem Zuge. An der Achtheit von Bild und Inschrift
ist ihrem Stile nach gar kein Zweifel möglich. Brunn schlofs sich der Verwerfung
Köhlers an, wie es scheint ohne einen guten Abdruck haben prüfen zu können;
sonst würde er den augenscheinlich antiken Charakter der Arbeit nicht verkannt haben.
Ein moderner Neptun bei King pl. 14, 1.
Cneius (Gnaios).
1. Taf. 10, 6 nach einem Fischen Abdruck. Bläulicher Aquamarin. Schon
von Faber im Commentar zu Orsini's 7/AjA. erwähnt; mit der Blacas'schen
Sammlung in's British Museum, übergegangen. Vgl. No. 1281;
pl. H.
Jugendlicher Herakleskopf ohne Löwenfell. Die Keule ist angebracht als ob
sie von der Linken geschultert würde. Ein Stück von Ober- und Hinterkopf ist in
Gold ergänzt. Das Fleisch ist glänzend poliert. Ganz vorzügliche Arbeit. Offenbar
Reproduction eines bedeutenden statuarischen Originales. Die Formen weisen mit
 
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