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Hoffmann, Richard [Editor]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Editor]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,8): Bezirksamt Vohenstrauss — München, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.36892#0015

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EINLEITUNG.

Das Bezirksamt Vohenstrauß hat einen Flächeninhalt von 440,2g qkm. Es
zählt 48 Gemeinden mit 243 Ortschaften, darunter sieben Märkte und eine Stadt
(Pleystein). Die Einwohnerzahl betrug im Jahre 190g 24086 Seelen. (Uber weitere
statistische Angaben vgl. Ortschaftenverzeichnis des Königreichs Bayern, 6g. Heft
der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern, herausgegeben vom Kgl. Bayer.
Statistischen Bureau, München 1904. — HANS BRAUN, Statist. Amtshandbuch f. d.
Regierungsbezirk Oberpfalz u. v. Regensburg, Regensburg 1903, S. 63 If.)
Das Bezirksamt grenzt im Osten an das Königreich Böhmen, im Süden an
die Bezirksämter Oberviechtach und Nabburg, im Westen und Norden an das Be-
zirksamt Neustadt a. W.-N.
Das Bezirksamt gehört in seinem östlichen Teile noch den letzten Ausläufern
des Böhmerwaldes, im Nordwesten dem Naab- und im Südosten dem Schwarzach-
bergland an. Das Gestein ist vorherrschend Gneis, zuweilen auch Granit (Leuchten-
berg). Quarzgänge durchziehen den Bezirk von Waidhaus bis Eslarn, sowie bei
Pleystein (Rosenquarz) und Waldau (hier Serpentineinlagerung).
Das Bezirksamt wird in der Richtung von Nordosten nach Südwesten von
der vielgewundenen Pfreimd durchzogen, welcher von Norden her der Zottbach zu-
fließt. Der westlichen Grenze des Bezirkes folgt die Luhe, deren tiefeingeschnittenes
Tal namentlich bei Leuchtenberg reich an landschaftlichen Schönheiten ist. Die
höchste Erhebung des Gebietes ist der nach allen Seiten hin frei sich abdachende
Fahrenberg (803 m über dem Meere), bekrönt mit einer vielbesuchten Wallfahrts-
kirche; im Westen beherrscht der Leuchtenberg (373 m über dem Meere) mit seiner
interessanten Burgruine weithin die Gegend, im Süden hebt sich in eigenartiger
Silhouette der imposante Kegel des Tännesberger Schloßberges vom Horizont ab.
Der nutzbare Boden bedeckt 41876 ha; fast die Hälfte davon (17217 ha)
trägt Wald, 7396 ha sind Wiesen, darunter die vorzüglich kultivierte, ca. 1400 Tag-
werk umfassende GrasHäche des ehemaligen Pfrentschweihers, 399 ha Weiden,
221g ha Hutungen, 14249 ha Acker- und Gartenland, 902 ha Od- und Unland.
Als Bausteine wurden in alter Zeit am meisten Bruch- und Feldsteine aus
Gneis verwendet. Verarbeiteter Granit findet sich seltener (Ruine Leuchtenberg).
Wenig verbreitet ist Ziegellehm; im ganzen Bezirk gibt es nur fünf Ziegeleien.
(Vgl. W. GöTZ, Geographisch-Historisches Handbuch von Bayern U [1903], 681, 68g,
687 u. 88g f., wo auch Näheres über die Bodengestalt des Bezirksamts sich hndet.
- C. W. GüMBEL, Geognostische Beschreibung des ostbayerischen Grenzgebirges,
Gotha 1868. — Ders., Geologie von Bayern, 2 Bde., Kassel 1888 u. 1894. Näheres

Heft vm.

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