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Hoffmann, Richard [Editor]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Editor]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,8): Bezirksamt Vohenstrauss — München, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.36892#0121

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St. Jodok. — Schellenberg.

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MATHIAS HÖGL, Die Bekehrung der Oberpftdz durch ikurfürst Maximilian I., Regens- Waitfahrts-
burg II (1903), 121. — 1689 erbaut. (Matrikel R., S. 257.) kirche.
Chor eingezogen, ein Joch und dreiseitiger Schluß. Tonnengewölbe mit Stich-
kappen. Langhaus mit flacher kassettierter Holzdecke. (Fig. 68). Westlicher Dach-
reiter mit Kuppel. Westliches Vorzeichen. Sakristei südlich vom Chor. An den
Gewölben des Chores und Vorzeichens, sowie am Chorbogen bescheidenes Stuck-
rahmenwerk und Perlstäbe. Hölzerne Westempore mit den auf Holz gemalten Bild-
nissen dei* Apostel an der Brüstung. Spätes 17. Jahrhundert.
Hochaltar mit gedrehten, rebenumwundenen Säulen nnd seitlich herab- Einrichtung,
fallendem, reich geschnitztem Kartuschen- und Rankenwerk. Gutes Altarblatt St. Jodok.
Im oberen Auszug Gott Vater. Schluß des 17. Jahrhunderts.
Die beiden östlichen Seitenaltäre mit mäßig guten Altarblättern aus
der gleichen Zeit. Auf dem Altarblatt des linken Seitenaltars befindet sich unten die
Ansicht des Marktes und der Schloßruine Tännesberg. (Fig. 72.) Schluß des 17. Jahr-
hunderts. Altar an der Nordseite des Langhauses mit 4 Säulen und geschwungenem
Giebel. Beginn des 18. Jahrhunderts. Altarblatt, Kopie des Gnadenbildes Maria-Hilf
in Amberg mit der Inschrift: Ahr. ^4/7^77 ^4//7/77777 ^777^7^777' 2^. y//777
Kanzel, mit flottem Schalldeckel aus Voluten. Ende des 17. Jahrhunderts.
Cruzifixus, überlebensgroße Holzfigur mit der Inschrift: zdpo, HoMgurcn.
7*<?77rwM7*/ TF72. — Holzfigur der Madonna im Rosenkranz, Anfang des 18. Jahr-
hunderts.



Boic. VIII, 99; IX. 308. — HuND I, 371. — PELZEL, Kaiser Karl IV., König
von Böhmen, Prag II (1781), 615. — KRENNER X, 320. — FESSMAiER, Versuch
einer Staatsgeschichte der Oberpfalz, Landshut 1803, I, 41. — Kalender für kath.
Christen, Sulzbach 1836, S. 103. — Ebenda, Sulzbacli 1868, S. 71, 73. — SCHÖN-
WERTH II, 414. — JÄNNER II, 220; III, 350. — PLASS.
Ansicht des Schlosses auf einer Karte des 18. Jahrhunderts. Im Kreisarchiv
Amberg, Zugang Lobkowitz, Fasz. 34, Akt 1092.
Schellenberg gehörte zur Herrschaft Waldthurn. 1352 teilen die Brüder Ulrich,
Heinrich und Konrad von Waldau ihre Besitzungen so, daß Konrad Schellenberg
erhielt. (VO. VII, 86. — HuND I, 37 t.) Nach dem kinderlosen Tode Konrads kam
Schellenberg an die Linie der Waldauer zu Waldthurn. In einem Vertrage zwischen
König Karl IV. und Ulrich von Waldau zu Waldthurn (1360) erhält letzterer die
Feste Schellenberg vom Böhmenkönig zu Lehen. (PELZEL, König Karl IV., 11,615.)
1373 trat der Kaiser die Feste mit anderen Besitzungen dem Herzog Otto von
Bayern für die Mark Brandenburg ab. (Reg. Boic. IX, 308. — FESSMAiER I, 41. -
RiEZLKR III, 99.) Die Waldauer zu Waldthurn blieben aber noch immer im Besitze
der Burg. Im Löwlerkriege (1490) nahm der Böhmenkönig Ladislaus Schellenberg
gegen Herzog Albrecht von Bayern in seinen Schutz. (KRENNER X, 320.) Mit dem
Wechsel der Herren von Waldthurn kam auch Schellenberg in verschiedene Hände:
Im 16. Jahrhundert an die Wirsberg, im 17. an die Fürsten von Lobkowitz. Im
Dreißigjährigen Kriege verfiel die Feste. Fürst Lobkowitz, Herr von Waldthurn,
erbaute auf dem Schellenberge ein Jagdschloß, das noch 1797 stand. (PLASS.)
 
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